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Schon geboren: Maria und Josef freuen sich über den Nachwuchs
Veröffentlicht am 20.12.2004
in Kornwestheimer Zeitung
Schon geboren: Maria und Josef freuen sich über den Nachwuchs
Die Welt mit den Augen der Kinder sehenKrippenspiel in der Johanneskirche - Kleine Abänderung der Weihnachtsgeschichte
Kornwestheim (tau). Hirten mit bunten Hüten und Holzstöcken hüpfen durch die Gänge, kleine Schafe in weißen Vliesjacken mit Öhrchen auf dem Kopf werden von ihren Eltern gebracht, und unter einer warmen Winterjacke kommt noch ein Engel im weiß-goldenen Kleid hervor.
So kreativ die Kostüme der Kinder sind, so lebendig ist auch das Krippenspiel, das sie am Wochenende in der Johanneskirche zeigten. Am Samstagnachmittag trafen sich Jungen und Mädchen mit dem Kinderkirchenteam zur Generalprobe für den Auftritt einen Tag später im Gottesdienst zum vierten Advent.
„Wir wollen jetzt das ganze Schauspiel einmal komplett durchspielen“, erklärt Jens Kuttig vom Kinderkirchenteam zu Beginn der Probe. Und dann kann¹s auch schon losgehen: Vier Kinder aus Bethlehem wundern sich, warum so viele fremde Leute in der Stadt sind. „Der Kaiser Augustus lässt eine Volkszählung machen“, berichtet ihnen ein Spielkamerad. Der Kaiser wolle wissen, wie viele Menschen in seinem Land Steuern zahlen müssen. „Mein Vater sagt, dass Augustus ein Halsabschneider ist. Auch Kranke und Schwache müssen kommen“, erzählt er seinen Freunden. Die Kinder kommen zu dem Schluss, dass der Kaiser sich ungerecht verhält und singen im Chor: „Augustus, der Gemeine, der macht den Leuten Beine.“ Ein römischer Soldat hört ihr Singen, hält drohend sein Schwert in die Höhe und ruft: „Wenn ich euch erwische, ihr Bengel, dann könnt ihr was erleben!“ Der Junge, der den Soldat spielt, ist mit solchem Eifer dabei, dass Diakonin Bettina Zehner vorschlägt, bei seinem Part das Mikrofon lieber wegzulassen.
Noch nicht alles klappt an diesem Nachmittag so, wie es einen Tag später sein soll. Mehrere Male unterbrechen Kuttig und Zehner das Spiel, müssen beim Text mal auf die Sprünge helfen, oder die Kinder müssen sich an einer anderen Stelle aufstellen. Die jungen Schauspieler beweisen jedoch Ausdauer und wiederholen ein jedes Mal geduldig die entsprechende Szene.
Dem Kinderkirchenteam kommt es allerdings nicht darauf an, ein perfektes Schauspiel darzubieten. „Alle Kinder geben sich Mühe“, meint Bettina Zehner. Wichtig sei schließlich auch, dass es den Kindern Spaß mache. In der Johanneskirche wird jedes Jahr am vierten Advent im Familiengottesdienst ein Krippenspiel aufgeführt. Die traditionelle Weihnachtsgeschichte wurde diesmal ein wenig abgeändert: Fünf Kinder - gespielt von Ann-Catrin Schmidt, Edina Albert, Leonie Collmer, Ingo Geburtig und Lea Bartz - begegnen Maria und Josef bei ihrer Herbergssuche in Bethlehem. Da diese keine Unterkunft finden, überredet eines der Mädchen seine Eltern dazu, Maria und Josef in ihrem Stall übernachten zu lassen. Als die Kinder in der Nacht von der Geburt Jesu erfahren, eilen sie sofort zum Stall, um das Jesuskind zu sehen. Vor dem Stall fällt ihnen ein Rosenstock auf, der am Abend noch vollkommen vertrocknet gewesen ist und nun in voller Blüte steht. Das ist für sie der Beweis, dass etwas wirklich Wunderbares geschehen sein muss.
Im Krippenspiel wird deutlich, dass Kinder das Leben oft anders erfahren als Erwachsene. Sie begreifen früher, dass Maria und Josef Hilfe brauchen und erkennen schneller, dass etwas ganz Besonderes passiert ist. Auch das sollen die Zuschauer des Krippenspiels mit nach Hause nehmen: „Wenn es einem nicht gelingt, manches mit den Augen der Kinder zu sehen, erkennt man die wirklich wichtigen Dinge nicht“, erklärt Bettina Zehner.
Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt
mit freundlicher
Genehmigung der
Kornwestheimer Zeitung
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