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Ökumene ohne Trennwand
Veröffentlicht am 15.06.2004
in Ludwigsburger Kreiszeitung
Ökumene ohne Trennwand
Thomasgemeindehaus wird nach Umbau am Sonntag wieder eröffnetDie Pfarrer Stefan Spitznagel (links) und Karlheinz Hering freuen sich über den Umbau. Bild: Richard Zeller |
Das ökumenische Thomasgemeindehaus ist erwachsen geworden: Nach einem Umbau bestimmt das Miteinander das Gemeindeleben beider Kirchengemeinden - die Trennwand zwischen katholischem und evangelischem Gebäudeteil ist aufgehoben.
Ein ökumenisches Haus mit gemeinsamem Saal und Gottesdienstraum hatten die katholischen und evangelischen Christen des Kornwestheimer Wohngebiets Ost von Anfang an: Das 1975 gebaute Gemeindehaus war eines der ersten ökumenischen Häuser in der Region überhaupt.
Doch das war's dann auch mit den Gemeinsamkeiten. Denn jeder der beiden Konfessionen gehörte eine Hälfte des als Provisorium erstellten Gebäudes - getrennt durch eine Schiebewand, die fast immer geschlossen blieb. Es gab einen Eingang für katholische und einen für evangelische Gemeindemitglieder, zwei Sakristeien, separate Jugendräume, getrennte Küchen mitsamt Ausstattung, je eigene Toilettenanlagen.
Gründe für den jetzt vollendeten Umbau gab es mehrere: Der 'evangelische Jugendraum' war für die Kinderkirche zu klein geworden, die Küchen mussten renoviert werden, für die seit einiger Zeit gemeinsame Hausmeisterin war die Trennwand nur im Weg.
'Allein durch die Öffnung der Wand hat sich das Gebäude atmosphärisch verändert', freut sich der evangelische Pfarrer Karlheinz Hering. Der Altarraum ist durch den Wegfall eines Stuhllagers größer geworden, Altar, Ambo und Taufbecken wurden von dem Kornwestheimer Künstler Peter Otto Hilsenbek neu gestaltet. Es gibt eine gemeinsame Sakristei, der frühere 'katholische' Raum zur Gottesdienstvorbereitung wurde einem der jetzt gemeinsam genutzten Jugendräume zugeschlagen. In der jetzt größeren, gemeinsamen Küche liegen katholische und evangelische Teller einträchtig übereinander, aus der 'katholischen Herrentoilette' ist eine Behindertentoilette geworden.
Rund 130 000 Euro hat der Umbau gekostet - Ausgaben, die sich die Kirchengemeinden je zur Hälfte teilen. Viele Arbeiten haben die Gemeindemitglieder in Eigenleistung erbracht. 'Das Thomashaus hat dadurch wohl seinen provisorischen Charakter verloren, es wird nicht nur ökonomischer, sondern auch ökumenischer', sagt Pfarrer Hering.
Am Sonntag wird der Abschluss des Umbaus mit einem ökumenischen Gottesdienst um 10.45 Uhr und anschließend mit einem großen Fest gefeiert. Pavel Jerabek
Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Ludwigsburger Kreiszeitung
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