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Neu in der Thomasgemeinde: Vikar Markus Frank
Veröffentlicht am 14.09.2004
in Kornwestheimer Zeitung
Neu in der Thomasgemeinde: Vikar Markus Frank
Nach der Schonfrist in den GottesdienstBild: anu |
Markus Frank ist Vikar der Thomasgemeinde Kornwestheim. Im Sommer hat er sein Examen in Tübingen gemacht, seit Anfang September ist Markus Frank Vikar in der evangelischen Thomasgemeinde. In dem zweieinhalbjährigen Ausbildungsdienst will der 27-Jährige einen Schwerpunkt auf die Jugendarbeit legen.
VON ANDREA RUDOLPH
Konkrete Pläne hat der Vikar noch nicht, die kommen erst nach der Eingewöhnungsphase. 'Nach und nach werde ich auch Aufgaben in der Gemeinde übernehmen“, erklärt Markus Frank. Ab dieser Woche nimmt der 27-Jährige auch am Religionsunterricht einer Hauptschule in Asperg teil, um später eigene Stunden zu geben. 'Ab Mitte November wirke ich auch im Gottesdienst mit“, erklärt der Vikar. Und lachend fügt er hinzu: 'Dann ist die Schonfrist vorbei.
Kornwestheim war für den aus Holzmaden bei Kirchheim/Teck stammenden Theologen vor seinem Dienstantritt nur der Name einer Stadt im Ballungsraum Stuttgart. Was er bisher gesehen hat, habe ihm aber sehr gut gefallen - allen voran seine Wohnung im Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeindehaus. Die Bücherei - er liest gerne und viel -, die günstige S-Bahn-Anbindung, der schöne Stadtpark und vor allem die Vielfalt der Menschen, die hier wohnen - das alles habe ihn positiv überrascht. Jetzt will er schnell die Gemeindestrukturen kennen lernen, um sich einbringen zu können. 'Ich habe den Schwerpunkt Jugendarbeit gewählt, weil ich da schon viel gemacht habe.
Wichtig seien ihm die Zusammenarbeit mit anderen Jugendarbeitern und offene Angebote - um die zu erreichen, die sonst keinen Ansprechpartner haben. 'Wir dürfen uns als Kirche nicht abkapseln.“ Der Realitätsbezug von Glaubensfragen habe ihn auch im Studium der evangelischen Theologie - neben Tübingen im schweizerischen Neuchâtel, Bern und Heidelberg - besonders interessiert. Seine Aufgabe versteht der neue Vikar mit psychologischer Zusatzausbildung so: 'Glauben und Religion kommunizieren und vorstellbar machen.“ Schon als Jugendlicher fand Markus Frank religiöse Fragen sehr spannend. 'Das hat jeder irgendwie in sich.“
In der zum Teil sehr kritischen Auseinandersetzung mit der Religion während des Studiums habe sich für ihn bestätigt: 'Glauben ist etwas Befreiendes und Positives. Es lohnt sich, das ins Bewusstsein der Leute zu bringen.“ Was erwartet er von der Arbeit in der Gemeinde? 'Das macht sicher Spaß“, sagt der Vikar. 'Menschen intensiv kennen zu lernen, empfinde ich auch privat als Bereicherung.“ Und trotz aller Begeisterung will der Vikar offen bleiben und auch als Seelsorger weltliche Fragen mitdiskutieren. 'Viele Gewissens- und Glaubensfragen liegen gesellschaftliche Themen wie soziale Gerechtigkeit oder Achtung der Menschenwürde zugrunde.“ Der 27-Jährige, der seinen Zivildienst in der Wohngruppe eines Kinderheims geleistet hat, nennt das Beispiel Kopftuchurteil. 'Da wurde mir die individuelle Freiheit des Einzelnen nicht genügend berücksichtigt.“ Letztendlich komme es für die Kirche darauf an, eine Balance zu finden zwischen radikaler Abgrenzung und kritikloser Öffnung.
Private Pläne? 'Vielleicht spiele ich wieder Fußball oder Tennis“, überlegt der Hobby-Radfahrer. Seine Freundin beendet gerade ihr Studium in Tübingen. 'Mal sehen, was das Zeitbudget noch zulässt.“
Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt
mit freundlicher
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