Das Pressearchiv unserer Gemeinde
Keine Almosen von oben
Veröffentlicht am 13.11.2004
in Kornwestheimer Zeitung
Weltladen 'Karibu' in der Güterbahnhofstraße eröffnet
Prüfte das Sortiment: eine Besucherin des Weltladens Bild: gam |
Kornwestheim. „Karibu“ so begrüßen sich in vielen afrikanischen Ländern die Menschen. „Komm herein“ heißt das Kisuaheli-Wort übersetzt. „Karibu“ nennt sich auch der neue Weltladen in Kornwestheim. Seit gestern heißt er in der Güterbahnhofstraße die Kunden willkommen.
VON GABY MAYER-GRUM „Es ist überraschend gut angelaufen´“, erzählt Dr. Ernst Worbs, erster Vorsitzender des Vereins „Eine Welt Kornwestheim“. Seit neun Uhr morgens hatte das Geschäft, das im Blumengeschäft von Raimund Jäger eine Heimat gefunden hat, erstmals geöffnet und die Menschen kamen. Erst recht am Nachmittag zur offiziellen Eröffnung. Da drängten sich die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus dem Ladenteam, zahlreiche Neugierige und geladene Gäste im Geschäft. 55 Stunden in der Woche wird der Weltladen künftig geöffnet haben.
„Ich bin stolz darauf, dass wir dafür so viele ehrenamtliche Helfer gefunden haben“, erklärte Ernst Worbs in seiner Eröffnungsrede, „und auch, dass wir das Geld für die Einrichtung zusammenbekommen haben.“ Mitglieder und Freunde des Vereins „Eine Welt“, der im April 2003 gegründet wurde, hatten das Geld gespendet. „Leider hat sich der Ausschuss für Umwelt und Technik am Dienstag nicht dazu durchringen können, unser Agenda-Projekt zu unterstützen“, bedauerte Worbs.
Mit „Schande“-Rufen reagierte darauf das Publikum. Für Oberbürgermeister Dr. Ulrich Rommelfanger gab es trotzdem ein Begrüßungsgeschenk. Er hatte in seiner Rede den Laden als eine Einrichtung gelobt, die es den Kornwestheimern ermögliche, „den Blick über den Tellerrand hinaus“ zu heben. „Vielleicht hilft das bei einer differenzierteren Sicht auf vermeintlich große Probleme der Stadt.“ Für seine Worte wurde dem Oberbürgermeister eine Tasse mit dem Emblem des Weltladens überreicht. Rommelfanger versprach: „Ich kaufe noch den Tee dazu.“
„Es ist schön, dass Sie den Mut hatten, etwas Neues zu beginnen“, lobte Jens Kuhn vom Kornwestheimer Bund der Selbstständigen die rund 25 ehrenamtlichen Helfer. „Wer im Weltladen kauft, gibt keine Almosen von oben“, betonte Pstoralreferent Guido Hirschbühl. Er bezeichnete den Laden als „Fachgeschäft gegen den „Geiz ist geil-Trend“.
Gar nicht geizig zeigte sich die evangelische Kirchengemeinde Kornwestheim in Vertretung von Pfarrer Ulrich Theophil von der Johannesgemeinde. „ila ist die Farbe der Kirche“, sagte er. „Und lila ist auch die Farbe des Scheins, den ich mitgebracht habe“, so Theophil und überreicht eine Spende in Höhe von 500 Euro an den Verein „Eine Welt Kornwestheim“.
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier vom Gitarrenquartett der Musikschule Kornwestheim und den „Los Amigos“ von der Remsecker Musikschule. Vom Kommen und Gehen im Laden ließen sich die Musikerinnen und Musiker nicht aus dem Konzept bringen. Zahlreiche Kornwestheimer wollten das Angebot des Ladens prüfen, viele schneiten zufällig herein und waren angetan. „Die gibt’s sonst nirgends“, freute sich ein Käufer über eine CD und versprach: „Ich komme bald wieder her.“
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