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Johanneskirche: Möglicher Abriss spaltet Protestanten
Veröffentlicht am 04.12.2012
in Ludwigsburger Kreiszeitung
„Ich bin ratlos wie nie“, stöhnt Pfarrer Christoph
Rau noch einen Tag nach der Gemeindeversammlung.
Da hatten 180 Mitglieder
über eine Frage diskutiert: Soll die Johanneskirche
wegen Sparzwängen nun abgerissen
werden oder nicht? Und wenn nicht:
Wie sehen die Alternativen zum Kosteneinsparen
aus? Eine Entscheidung soll der Kirchengemeinderat
im Frühjahr treffen, doch
bei den Mitgliedern sei im Augenblick noch
nicht einmal eine Tendenz erkennbar, sagt
der Theologe.
Verschwindet die Kirche aus dem Stadtbild,
soll an ihrer Stelle ein modernes Gemeindezentrum
entstehen (wir berichteten).
Möglich sei ein Abriss, da die Kirche
nicht unter Denkmalschutz steht – ist sie
erst 1955 erbaut worden. Vorteilhaft könne
eine Demontage sein, da sich die Kirche ein
moderneres Antlitz geben könnte.
Und das könnte hilfreich sein, denn die
Zahlen sind ernüchternd: 9800 Mitglieder
zählt die Gemeinde bislang, doch Prognosen
zeigten, dass schon im Jahr 2025 nur
noch 7800 Kornwestheimer der Kirche angehörten,
so Rau. Und je mehr Menschen der
Religion den Rücken kehren, desto geringer
sind die Einnahmen aus der Kirchensteuer.
Werden die fixen Ausgaben dann nicht reduziert,
steigt der Fehlbetrag jährlich weiter
an: von heute 32 000 Euro auf bis zu
150 000 Euro.
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