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Großgemeinde steht in den Startlöchern
Veröffentlicht am 08.01.2007
in Redaktioneller Eintrag
Veröffentlicht am 08.01.2007
Großgemeinde steht in den Startlöchern
Protestanten segnen Fusion von allen vier Kirchenteilgemeinden ab - Wahl am 11. November(ja/hps) - Nach zwei Jahren Vorarbeit ist es so weit: Die Fusion der vier evangelischen Teilgemeinden zu einer der größten Kirchengemeinden im Land ist fast perfekt. Der Oberkirchenrat hat zugestimmt, an der neuen Satzung wird gearbeitet. Am 11. November wird der neue, verkleinerte Gesamtkirchengemeinderat gewählt.
Wenn am 11. November landesweit die neuen Kirchengemeinderäte gewählt werden, wird in Kornwestheim ein neues Kapitel aufgeschlagen: Statt vier Teilkirchengemeinderäten gibt es dann nur noch einen Kirchengemeinderat. Der vertritt dann rund 11000 Glieder und ist damit landesweit die größte Kirchengemeinde.
Gestraffte Organisation
Hintergrund der Fusion, an der hinter den Kulissen bereits seit über zwei Jahren gearbeitet wird, ist das Bestreben, Entscheidungswege zu verkürzen und die Abläufe innerhalb der evangelischen Gemeinden zu straffen. Auch sollen damit Terminüberschneidungen bei Kongressen oder Gemeindefesten vermieden werden.
Ende September fasste der Gesamtkirchengemeinderat aus Martins-, Thomas-, Johannes- und Pauluskirche den Fusionsbeschluss, nachdem der Oberkirchenrat zugestimmt hatte.
Die Teilkirchengemeinden hätten ihre Auflösung beantragt, derzeit würde an der neuen Satzung gearbeitet, bestätigt Pfarrer Hansjürgen Bohner von der Martinsgemeinde, zu der auch Pattonville gehört. 'Es gibt verschiedene Meinungen zu der Organisation.'
Keine Reduzierung der Angebote
Bedenken, dass die Größe der Gemeinde zu einer Entfremdung von den Gliedern an den jeweiligen Orten führt, teilt Bohner nicht. Auch Pfarrer Christoph Rau von der Martinskirche, gleichzeitig koordinierender Pfarrer in Kornwestheim, hatte bereits im Vorfeld betont, dass sich die Angebote nicht reduzieren werden. Allerdings wird darüber nachgedacht, ob es sinnvoll ist, sonntags in vier Kirchen um 9.30 Uhr parallele Gottesdienste anzubieten.
Innerhalb der neuen Großgemeinde haben alle sechs Pfarrer weiterhin den gleichen Rang, zudem die Geschäftsführung bereits in den Sechzigern aufgeteilt wurde. Allerdings laufen bei Pfarrer Rau, der sich mit Dr. Walter Habenicht den Vorsitz des Gesamtkirchengemeinderats teilt, die Fäden zusammen.
Unklar ist in der neuen Struktur weiterhin, wie die Hausausschüsse, die für die Kirchengebäude und Gemeindezentren geplant sind, aussehen sollen. Daran wird jetzt bei der Ausarbeitung der Satzung gefeilt.
Und auch wenn bisher keine Stellenstreichungen geplant sind, sollen die Strukturen langfristig auf den Prüfstand gestellt werden, so Rau. Denn nicht nur die Mitgliederzahlen, auch die finanziellen Mittel werden in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter abnehmen. Mit einer gemeinsamen Verwaltung haben die Gemeinden die Chance, hier schneller und auch ausgleichender zu agieren.
Ein Schwerpunkt liegt auch weiterhin auf der Arbeit an der Basis, die durch die stärkere Vernetzung auch mit Ehrenamtlichen verbessert werden soll. 'Wir erhoffen uns, dass das eine oder andere besser wird', sagt Bohner vorsichtig.
Denn auch wenn die Fusion allein durch ihre Größe einigen Aufruhr verursacht hat: Synergieeffekte gibt es bereits schon lange. Die Aufgaben wurden auf die Gemeinden aufgeteilt, alle 14 Tage kommen die Verantwortlichen zusammen.
Fusion der Kirchengemeinden
Der Fusion der vier evangelischen Kornwestheimer Kirchengemeinden (Martins-, Thomas-, Johannes- und Paulusgemeinde) muss der württembergische Oberkirchenrat in Stuttgart zustimmen. Dieser führt nach der Kirchenverfassung die landeskirchliche Verwaltung.Nach dem Fusionsbeschluss der Teilgemeinden beantragen diese ihre Auflösung beim evangelischen Oberkirchenrat, dann wird für die neue Gesamtgemeinde eine Ortssatzung erarbeitet und verabschiedet. Am 11. Januar wird erstmals der neue Kornwestheimer Kirchengemeinderat gewählt, mit 18 statt 24 Mitgliedern, ergänzt durch die sechs Pfarrer und eine Kirchenpflegerin.(ja)
Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Ludwigsburger Kreiszeitung
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