Das Pressearchiv unserer Gemeinde
Graf Dracula tanzt Rock’n’Roll
Veröffentlicht am 18.10.2005
in Kornwestheimer Zeitung
Veröffentlicht am 18.10.2005
Graf Dracula tanzt Rock’n’Roll
Sebastian Bopp ist neuer Leiter des Kinderchores der evangelischen GesamtgemeindeKornwestheim.
Der Kinderchor der evangelischen Gesamtkirchengemeinde hat einen neuen Leiter: Im September hat der angehende Deutsch- und Musiklehrer Sebastian Bopp aus Kornwestheim die Stabführung übernommen.
Von Susanne Mathes
Im Stuhlkreis sitzt ein Dutzend Kinder und schmettert „Dracula tanzt Rock’n’Roll im Schi-Scha-Schubidu-Mondenschein“. Progressives Repertoire für einen Kirchenchor, denkt man sich – während die Mädchen und Jungen über Draculas Ringelsocken kichern. „Den Kindern soll das Singen Spaß machen, das steht für mich absolut im Vordergrund“, sagt Sebastian Bopp. Deshalb sucht der neue Chorleiter, der Kantor Matthias Nägele nachgefolgt ist, nicht nur auf eigene Faust Werke aus. Die kleinen Sängerinnen und Sänger dürfen auch selbst Lieder vorschlagen, die sie gerne einüben wollen. 50 Prozent geistliche Lieder, 50 Prozent weltliche, witzige Songs: So möchte der 25-Jährige das Programm des Chores gestalten. Da hat neben „Heut ist der Heiland uns geboren“ auch „Die Affen rasen durch den Wald“ Platz.
Chorarbeit mit Kindern: Da gilt das Prinzip „vormachen, nachmachen und viel üben“, sagt Sebastian Bopp. Da einige der Mädchen und Jungen noch nicht lesen können und die meisten keine Noten kennen, wird viel wiederholt. Außerdem lernt Bopp mit den Kindern die Tonika-Do-Methode. Diese Methode basiert auf dem Prinzip, dass die Tonstufen der diatonischen Leiter als allgemeine Folge von Ganz- und Halbtonschritten mit Hilfe von Handzeichen gelernt werden – losgelöst von fixierten Tonhöhen. Die Methode, die Bopp aus dem Studium kennt, hat der ungarische Komponist Zoltán Kodály entwickelt. Bopp findet sie sehr hilfreich: „Wenn die Kinder das Prinzip verstanden haben und die Handzeichen kennen, können sie Lieder zuhause selbst einüben.“ An bestimmten Stellen mitzuklatschen oder zu stampfen hilft ebenfalls als Gedächtnisstütze.
Auch Atem- und Lockerungsübungen zum Einsingen sind im Kinderchor altersgerecht verpackt: Da wird lautstark die Luft aus imaginären Schwimmringen herausgelassen, vernehmlich gegähnt oder ein Pulk nicht existenter Hühner mit nachdrücklichem „Ksch!Ksch!“ verscheucht. „Viele Kinder atmen falsch“, ist Sebastian Bopps Erfahrung, „nur in die Brust statt in den Bauch. Das ist denkbar schlecht, nicht nur fürs Singen.“
Dass den Kindern die Dreiviertelstunde im Chor gefällt, ist offensichtlich. Schließlich gibt’s neben der Musik auch lockere Sprüche und viel Lob vom Chorleiter. Kein Wunder, dass sich die Jungen und Mädchen in ihrem Eifer und Mitteilungsbedürfnis manchmal kaum bremsen können. Und zum Schluss der Chorprobe wartet eine Belohnung auf die Kinder, für die sie sogar brav Schlange stehen: Dann darf nämlich jeder mal eine Runde auf Sebastian Bopps Gitarre klimpern.
Info:
Der Kinderchor probt mittwochs von 15.15 bis 16 Uhr im evangelischen Johannesgemeindehaus. Mitmachen können Mädchen und Jungen zwischen sechs und elf Jahren. Voraussetzungen gibt es keine – außer dem Spaß am Singen.
Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt
mit freundlicher
Genehmigung der
Kornwestheimer Zeitung<< Zurück zur Übersicht
Mit über 4.100 Artikeln ist das Online-Pressearchiv auf dem Bezirksportal meinekirche.de das umfangreichste dieser Art innerhalb der Landeskirche.
Hier finden Sie eine enizigartige Dokumentation der regionalen Geschichte unserer Gemeinden und Einrichtungen seit den frühen 1960er Jahren.
In der Grundeinstellung finden Sie hier Kornwestheimer Artikel ab 1975. Über die Suchmaske können Sie noch gezielter nach Artikeln der ehemaligen Einzelgemeinden Kornwestheims oder aus anderen Gemeinden des Kirchenbezirks suchen.