Das Pressearchiv unserer Gemeinde
Für Herz, Geist und Seele
Veröffentlicht am 18.01.2005
in Kornwestheimer Zeitung
Für Herz, Geist und Seele
Ausstellung mit Werken von Peter Otto Hilsenbek und Martina Roos im Thomashaus(sb) So lange wie am Samstagabend mussten Besucher des Thomasgemeindehauses im Kornwestheimer Osten wohl noch nie nach einem Parkplatz suchen. Und auch im Inneren des Gemeindehauses herrscht nicht oft so drangvolle Enge. Grund für die vielen Besucher, die den Autokennzeichen nach auch von weiter weg angereist waren: eine theologisch-künstlerische Doppelveranstaltung.
Der Zone-30-Abendgottesdienst bildete den thematischen Auftakt für die
Vernissage der Ausstellung mit Bildern und Objekten von Martina Roos und Peter Otto Hilsenbek. Die beiden Künstler haben die Ausgestaltung des Sakralraums im ökumenischen Thomashaus übernommen (die KWZ berichtete).
Unter dem Motto 'Viele Farben hat das Jahr“ hatte das Zone-30-Team um
Pfarrer Karlheinz Hering ganz unterschiedliche Gedanken zusammengetragen.
Der Seelsorger verglich dabei die jahreszeitlich unterschiedlichen Farben in der Natur Weiß, Grau, Blau und Rot mit den unterschiedlichen liturgischen Farben im Kirchenjahr Grün, Violett, Rot und Weiß. Dabei ist Weiß die Farbe, die in sich alle anderen vereint. Deshalb stehe sie bei den Gottesfesten als Symbol für die Allgegenwart Gottes. Martina Roos hat in ihrem Entwurf für ein Parament den Regenbogen als Zeichen der Hoffnung gewählt, denn im Regenbogen könne man das gesamte Farbspektrum aufleuchten sehen. Das Altarkreuz bei diesem Gottesdienst war ein Werk von Peter Otto Hilsenbek, dessen Öffnung nach oben hoffnungsvoll den Weg über das Leiden hinaus weist.
Für die farbig gestaltete Begleitung der zum Thema gewählten Gemeindelieder sorgten Marie-Luise Mündlein am Klavier, für instrumentale Klangfarben während des Gottesdienstes und bei der Vernissage Olga Bayer, Julia Kalmer, Dorothea König und Doris Mollenkopf. Das Quartett setzte mit Barockwerken von Sammartini, Händel, Telemann und Geminiani und einem wirkungsvoll komponierten und temperamentvoll dargebotenen Ragtime von Geoffrey Russell
Smith vielfarbige musikalische Akzente.
Pastoralreferent Guido Hirschbühl lobte in seiner Begrüßung zur Vernissage die gelungene Gestaltung von Ambo, Altars und der dazugehörigen Paramente.
Mit den Werken der beiden Künstler würden ganzheitlich Herz, Geist und
Seele angesprochen. Pfarrer Karlheinz Hering, der eine kurze Einführung in die Werke von Peter Otto Hilsenbek gab, nannte für dessen Arbeiten die Drei-schrittigkeit von Finden, Sich-Anregen-Lassen wie beim Objekt 'Afrika“, dessen Nägel das schwierige Leben in diesem Kontinent symbolisierten und der handwerklichen Verarbeitung der künstlerischen Idee.
Die Journalistin Gunilla Laatsch zeichnete in ihren Erläuterungen zu den Bildern von Martina Roos den Weg der Künstlerin von den ersten Anfängen vor zwanzig Jahren bis zu den neuesten Werken nach. Während die Malerin zuerst Bilder mit viel Grün und schwungvollen Bewegungen quer übers Bild geschaffen habe, hätte dann lange Zeit das Element der Vertikale in ganz anderen Farben die Werke dominiert. In jüngsten Bildern sei eine Verbindung beider Faktoren sichtbar: Vertikales bekomme durch quer übers Bild geführte Linien wieder Bewegung.
Die Besucher ließen sich durch ein Bild und Objekte mit dem Thema
'Kreuzigung“, durch Bilder wie 'Sintflut“ oder die 'Drei Temperamente“
genauso zum Schauen anregen wie durch das Objekt 'Linke Klebe“ eine Hommage von Hilsenbek an den Fußballer Lothar Emmerich.
Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt
mit freundlicher
Genehmigung der
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