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Ehrendoktorhut für Pfarrerin aus Kornwestheim
Veröffentlicht am 18.10.2002
in Ludwigsburger Kreiszeitung
Kornwestheim (red/ank)
Sie ist die erste Pfarrerin, der die Ehrendoktorwürde der katholisch-theologischen Fakultät verliehen wurde: Gestern nahm Helga Hiller, die seit rund 20 Jahren die evangelische Johannesgemeinde Kornwesthelm betreut, die Auszeichnung entgegen.
Bei dem Festakt im Kupferbau in Tübingen waren Vertreterinnen des Deutschen sowie des internationalen Weltgebetstagskomitees versammelt.
Die 62-Jährige Helga Hiller erhielt die Ehrung für ihr jahrzehnteslanges Engagement auf allen organisatorischen Ebenen des Weltgebetstag der Frauen sowie für ihre wissenschaftliche Arbeit zur Erforschung der Ursprünge und Geschichte des Weltgebetstags.
Dieser wird jährlich an jedem ersten Freitag im März in über 170 Ländern veranstaltet und steht jeweils unter dem Motto „Informiertes Beten - betendes Handeln'. Frauen aller Konfessionen
An diesem Tag beteiligen sich nach Angaben der Veranstalterinnen Frauen aller Konfessionen. Die Liturgie für den Weltgebetstag wird nach einem alternierenden System jeweils von Frauen aus einem anderen Land erarbeitet. In den Gottesdiensten wird Jeweils über das Herkunftsland sowie die Situation der Frauen dort informiert.
Der Weltgebetstag der Frauen hat jedoch nicht nur eine ökumenische, sondern auch eine diakonische Komponente; damit kann sich auch die praktische Hilfe für Frauen weltweit sehen lassen: Die Kollekte, die in den Weltgebetstags-Gottesdiensten gesammelt wird, fließt in Projekte des jeweiligen Landes. Allein im Jahr 2000 kamen auf diese Weise weltweit etwa 2,6 Millionen Euro zusammen. Damit wurden nach Angaben der Veranstalterinnen 221 Bildungs- und Gesundheitsprojekte in 81 Ländern gefördert.
Helga Hiller engagiert sich nicht hur seit 25 Jahren für den Weltgebetstag der Frauen, sie hat ihn auch noch wissenschaftlich erforscht: So fand sie heraus, dass die Wurzeln dieser Veranstaltung
bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen - dass also schon damals Frauen verschiedener Konfessionen gemeinsam für Frieden und soziale Gerechtigkeit eintraten.
Ihre Forschungsergebnisse hat sie in einem Buch mit dem Titel „Ökumene der Frauen' festgehalten. Um es schreiben zu können,
war sie unter anderem ein Jahr in den USA, wo der Weltgebetstag seinen Ursprung hat.
Darüber hinaus regte Helga Hiller die Teilnehmer des Weltgebetstages an, herauszufinden, wann und durch wen dieser in ihrer eigenen Gemeinde erstmals gefeiert wurde. Durch die Arbeit der 62-jährigen Kornwestheimerin wurde ein Stück lokaler Frauengeschichte wieder zugänglich. Heute gilt der Weltgebetstag der Frauen als die größte und älteste Basisbewegung von Frauen weltweit. Mit Helga Hiller wird deshalb auch diese internationale Initiative geehrt, heißt es in der Begründung der katholisch-theologischen Fakultät. Weltgebetstag in Pattonville
Auch in Pattonville war der Weltgebetstag schon zu Besuch: Vor rund zwei Jahren fand in der Heilig-Geist-Kirche ein ökumenischer Gottesdienst statt, der auch live vom Fernsehen übertragen wurde. Die Heilig-Geist-Kirche wird seit Abzug der amerikanischen Streitkräfte von der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde gemeinsam benutzt.
Info
Das Buch, für das Helga Hiller die Ehrendoktorwürde verliehen bekommen hat, heißt:
„Ökumene der Frauen. Anfänge und frühe Geschichte der Weltgebetstagsbewegung in den USA, weltweit und in Deutschland'.
Informationen zum Weltgebetstag der Frauen unter Telefon (0911)6806301 oder unter www.weltgebetstag.de im Internet.
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