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Das Kaiserquartett zum Festtag
Veröffentlicht am 05.10.2004
in Kornwestheimer Zeitung
Das Kaiserquartett zum Festtag
Herbstserenade im ThomasgemeindehausEin Vergnügen für Musiker und Zuhörer: Serenade im Thomashaus Bild: rd |
Kornwestheim (rb). Der Raum des Thomasgemeindehauses war sonnendurchflutet. Zu dieser heiteren Atmosphäre passte die Herbstserenade, thematisch am Nationalfeiertag orientiert. Sabine Baumert führte die Zuhörer fachkundig und humorvoll durch ein abwechslungsreiches Programm und begleitete zudem am Klavier.
Nein, nationale Klänge wollte sie an diesem Tag nicht ankündigen, der heuer mit dem Erntedankfest zusammenfiel, eher war es ein internationales Programm, das den Zuhörern offensichtlich viel Vergnügen bereitete: mit guten Ensembleleistungen und erstaunlichen solistischen Musikvorträgen. Dem Festtag angemessen stand das Kaiserquartett von Joseph Haydn aus dem Jahre 1797 im Mittelpunkt. Diese Kaiserhymne wurde zur österreichischen und später zur deutschen Nationalhymne.
Das Thomas-Streichquartett mit Renate Eckhardt (1. Violine), Klaus Weiler (2. Violine), Regina Wohlfahrt (Viola) und Johannes Gonser (Violincello) spielte mit blühendem Klang, rhythmisch gut abgestimmt und ließ erkennen, dass das Streichquartett die höchste Form der Kammermusik darstellt. Das musikalische Gegenstück war ein Concertino über das Thema 'Gott erhalte Franz, den Kaiser“ von Christian Heinemeyer (1796-1872). Während Haydns Vorlage klangschön und etwas schwermütig klingt, stellt sein Pendant die so-listische Bravour des Musikers in den Mittelpunkt. Robert Rudel meisterte die blitzenden waghalsigen Läufe auf der Querflöte in brillanter Manier, Sabine Baumert unterstützte ihn vom Klavier aus sicher und temperamentvoll. Zwischen diesen Musikvorträgen lagen modernere Kompositionen von P. v. d. Staak und J. W. Duarte für Gitarre, vorgetragen vom Gitarrenquartett der Kornwestheimer Musikschule mit Laura Niebling, Jeannine Böhm, Adrian Grygar und Kevin Bocksrocker.
Gutes Zusammenspiel, sicherer Tonartwechsel und ausgeprägte Rhythmik prägten den Vortrag der Musiker, die durch 'Jugend musiziert“ wettbewerbserfahren sind, aber dennoch für Auftrittsmöglichkeiten dankbar sein dürften. Eva-Maria Wengert bereicherte mit Gedichten die Veranstaltung, so mit einem Herbstgedicht von Theodor Storm und im Mörikejahr natürlich mit Versen des großen Lyrikers: 'Lass o Welt, o lass mich sein, locket nicht mit Liebesgaben.“ Weniger wehmütig denn tänzerisch und volkstümlich waren Antonin Dvoraks 'Klänge aus Mähren“ , einer Liedersammlung, aus der Monika Lenz (Sopran) und Winfried Müller (Bariton) fünf Lieder in vorbildlicher Textgestaltung, schöner Stimmführung und guter gegenseitiger Abstimmung vortrugen.
Mit Verve spielte Renate Eckhart den Violinpart von Friedrich Smetanas Komposition 'Aus der Heimat“, am Klavier wieder Sabine Baumert. Die Geigerin zeigte auch bei Johannes Brahms¹ 'Ungarischen Tänzen“ technische Sicherheit und schöne Tongestaltung - zumal das Stück von dem Geigenvirtuosen Joseph Joachim arrangiert wurde. Auch die Kompositionen von Eberhard Werdin (1911-1991) hatten es den Musikern wie auch dem Publikum angetan. Zunächst gab es eine sehr tänzerische Suite für Blockflöte (Ulrich Theophil, Renate Eckhart, Monika Lenz) und Klavier (Sabine Baumert) zu hören und zum Schluss ein Flötenquintett mit einer musikantisch vorgetragenen jugoslawischen Suite (dazu Sabine Theophil). Es gab viel Beifall, Geschenke für die Musiker und die Gäste ließen das Geschehen bei einem Ständerling ausklingen.
Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt
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