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50 Jahre Johannesgemeinde in 90 Minuten
Veröffentlicht am 07.03.2005
in Kornwestheimer Zeitung
50 Jahre Johannesgemeinde in 90 Minuten
Festgottesdienst zeigt Vielseitigkeit der Kirchengemeinde aufKornwestheim (mir).
Auf große und kleine Gäste sollte der Festgottesdienst zum 50-jährigen Bestehen der evangelischen Johanneskirche in Kornwestheim zugeschnitten sein. Und dank des geräumigen Kircheninneren kamen auch zahlreiche Gäste: Die Johanneskirche war am gestrigen Sonntag gefüllt bis in die hintersten Bänke.
Ältere und jüngere Menschen, Kornwestheimerinnen und Kornwestheimer, aber auch weiter Gereiste, darunter sogar Besuch aus Eastleigh, waren gekommen, um mit Pfarrer Ulrich Theophil und Pfarrerin Karin Ott den Gottesdienst und das damit verbundene Jubiläum zu feiern. 'Wohl denen, die in deinem Haus wohnen' heißt es in Psalm 84, der als passend ausgewählt wurde und die Gemeinde durch den Gottesdienst begleitete. Doch immer wieder wurde daran erinnert, dass mit dem Jubiläum nicht nur das Bestehen der Kirche als Bau, sondern vielmehr auch die damalige Gründung einer Gemeinde, die nun seit einem halben Jahrhundert das gesellschaftliche Stadtbild Kornwestheims ebenso prägt wie die dazugehörige Kirche das geographische, gefeiert werden soll.
Und dem regen Gemeindeleben, dass laut Oberbürgermeister Dr. Ulrich Rommelfanger kennzeichnend für Kornwestheim geworden sei, wurde auch im Gottesdienst Ausdruck verliehen: 'Komm bau ein Haus', heißt das Lied, das von den Mitarbeitern der Kinderkirche ausgesucht wurde, um in kleinen Anspielen zu den vier Strophen die Entwicklung und die Vielfältigkeit des Lebens und Schaffens in der Johannesgemeinde darzustellen. Ein von Kindern der Kinderkirche gestaltetes Bild zum Begriff 'Gemeinde' wurde dazu an die Kirchenwand projiziert, ein Baum neben dem Altar aufgestellt und anschließend das Lied zusammen mit den Kirchgängern gesungen. Wie wichtig so ein Baum für den einen oder anderen sein kann - darüber wurde im Anspiel gesprochen. Thematisiert wurde auch, was die Gemeinde den Kindern anbietet, und ein kleines 'Interview' mit einem treuen Johannesgemeinden-Mitglied geführt: Eva-Maria Wengert erzählte von ihrem Großvater, der zu Zeiten des Baus der Kirche als Kirchenpfleger tätig war und beschrieb 'große Gottesdienste wie den am Kirchentag' als besonders verbindende Erlebnisse in der Gemeinde. Auch zur kirchenmusikalischen Tradition der Johannesgemeinde gab es einiges zu berichten. Für die kleinen Gäste war der Gottesdienst damit auch schon vorbei. Zusammen mit Leiterin Bettina Zehner geht es in die Kinderkirche und dort wird, wie die Gemeide im Anspiel zuvor erfuhr, 'gespielt, gesungen, gebetet und gebastelt'.
Die gemeinschaftliche Predigt der beiden Pfarrer der Gemeinde berief sich auf Psalm 84. Im Wechsel sprachen Karin Ott und Ulrich Theophil über den Inhalt des Psalms und dessen Bedeutung für die Menschen - gerade in der heutigen Zeit. Um Armut und Arbeitslosigkeit auf der einen, Zuversicht, Hoffnung und Glauben auf der anderen Seite drehte sich der Dialog. Aufgrund der Tatsache, dass der 'fruchtbare Regen', von dem Psalm 84 handelt, unterschiedlich verteilt werde, den Habenden gegeben wird, während die Armen noch mehr verlieren, sei Zusammenhalt wichtig, müssten die Menschen einander zum Segen werden.
Und diesen sprachen nach dem mehr als 90-minütigen Gottesdienst Karin Ott und Ulrich Theophil gemeinsam. Damit war der Kirchenbesuch an diesem besonderen Tag aber noch nicht zu Ende. Anlässlich des Jubiläums wurden von Oberbürgermeister Ulrich Rommelfanger, Vertretern der katholischen, der evangelisch-methodistischen und der Gesamtkirchengemeinde Grußworte gesprochen. Im Vordergrund stand dabei die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Kornwestheimer Gemeinden.
Auch in der Ausstellung im Foyer der Kirche und im Schiff selbst wurde der Ökumene ein Platz eingeräumt. Bilder von gemeinschaftlichen Projekten sowie von Partnerschaftstreffen mit Gemeinden anderer Städte, von der Jugendarbeit, den musikalischen Bereichen in der Kirche und Aktionen in der Gemeinde waren an den Wänden zu sehen. Auf Tafeln mit Schwarz-Weiß-Fotografien wurde außerdem an den Bau der Johanneskirche und die Einweihung vor 50 Jahren erinnert. Im Mittelpunkt der Ausstellung stand jedoch ein Modellbau der Kirche, gegenübergestellt dem Modell der Sigle-Villa, gebaut von Karl Bührer.
Nach dem gemeinschaftlichen Mittagessen im Gemeindehaus wurde im Kirchhof noch eine Birke gepflanzt. Mal sehen, ob sie in 50 Jahren, beim nächsten großen Jubiläum, auch noch dort steht und ob, wie im Lied aus dem Gottesdienst, um sie herum getanzt, gesessen und gespielt wird.
Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt
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