Das Pressearchiv unserer Gemeinde
50 Jahre alt und doch kein bisschen angegraut
Veröffentlicht am 02.03.2005
in Kornwestheimer Zeitung
50 Jahre alt und doch kein bisschen angegraut
Die Vielfalt des Gemeindelebens steht im Vordergrund: Johannesgemeinde feiert Jubiläums-AuftaktKornwestheim. Ein Festgottesdienst und eine Ausstellungseröffnung markieren am Sonntag, 6. März, den Auftakt zum 50-Jahr-Jubiläum der Johanneskirche. Viele Menschen aus nah und fern, die der Gemeinde im Laufe des halben Jahrhunderts verbunden waren, wollen zu diesem Anlass zur Stelle sein. Eine ganze Reihe von speziellen Gottesdiensten, Veranstaltungen und Konzerten soll anschließend das Geburtstagsjahr der rund 3500 Mitglieder zählenden Johannesgemeinde bereichern.
VON SUSANNE MATHES
Zufrieden blättert Pfarrer Ulrich Theophil im Vorab-Exemplar der Festschrift, die am Sonntag nach dem Festgottesdienst für drei Euro pro Stück verkauft wird. Dass sie entstanden ist – es ist die erste Chronik, die Geschichte und Gegenwart der Johannesgemeinde aufarbeitet – ist der engagierten Mitarbeit mehrerer Helfer zu verdanken, die seit rund einem halben Jahr Bilder zusammengetragen, in Archiven gestöbert und in alten Protokollen recherchiert haben.
Das Ergebnis des Gemeinschaftsprojekts kann sich sehen lassen: Auf 74 Seiten erinnert die Festschrift an prägende Ereignisse und Persönlichkeiten, räumt aber vor allem auch dem regen Gemeindeleben viel Platz ein. Eine bewusste Entscheidung, wie Ulrich Theophil erklärt: „Es war uns sehr wichtig, die Vielfalt unseres Gemeindelebens in den Vordergrund der Chronik zu stellen“, sagt er und nennt Schlagworte wie Basisgemeinde, Kirchenmusik, Weltgebetstag und Friedensarbeit – „um nur einen Teil des großen Spektrums zu erwähnen“. Offen wird wohl allerdings auch in Zukunft bleiben, nach welchem Johannes Kirche und Teilgemeinde nun eigentlich benannt sind. Es habe sich seltsamerweise kein konkreter Hinweis darauf finden lassen, erklärt Ulrich Theophil – die einen Quellen halten den Evangelisten Johannes für den Namenspatron, die anderen den Seher Johannes aus der Offenbarung.
Einen interessanten Einblick in die Geschichte der laut Theophil „größten Kirche, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Baden-Württemberg gebaut wurde“, verspricht auch die Ausstellung zu vermitteln, die im Laufe dieser Woche im Kirchenfoyer aufgebaut und am Sonntag nach dem Festgottesdienst eröffnet wird. Zu sehen sind Paramente, alte Bücher, Bilder, Nachbauten der Kirchenglocken im Maßstab 1:1 und „als Glanzpunkt“, wie Theophil berichtet, ein von Karl Bührer gebautes Modell der Sigle-Villa, die einst in unmittelbarer Nachbarschaft zu der Kirche gestanden hatte. „Der Fabrikant Sigle hatte auch großen Anteil an der Geschichte der Johanneskirche“, erzählt der Pfarrer. Durch seine Spenden hätten unter anderem der Grundstückserwerb und der Kauf des Kreuzes und der Orgel bewerkstelligt werden können. Bührers Modell soll ein Modell von Kirche und Gemeindehaus gegenübergestellt werden.
Bevor Chronik und Ausstellung am Sonntag der Öffentlichkeit präsentiert werden, steht allerdings erst einmal der Festgottesdienst im Zentrum. Er beginnt um 10 Uhr und wird von der Johanneskantorei, dem Posaunenchor des CVJM und der Kinderkirche mitgestaltet. Inhaltlicher Überbau ist der Psalm 84 „Wohl denen, die in seinem Hause wohnen“. Er passt hervorragend zum Jubiläum, findet Theophil: „Es ist wichtig, dass die Johanneskirche nicht nur als Gebäude gefeiert wird, sondern als Zentrum, in dem Menschen gerne zusammenkommen und Lust am Mitgestalten haben.“ Theophil und seine Kollegin Karin Ott werden den Gottesdienst halten. „Wir haben absichtlich auf Festprediger verzichtet. Diesen Tag wollten wir mit eigenen Kräften bestreiten“, sagt der Pfarrer. Allerdings gibt es im Anschluss vier kurze Grußworte von Vertretern der evangelischen Gesamtkirchengemeinde, der methodistischen und der katholischen Kirche sowie von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Rommelfanger. Um den Jubiläumsgottesdienst familientauglich zu gestalten, ist er zunächst auf kleine und große Besucher zugeschnitten. Etwa nach einer Dreiviertelstunde dürfen die Kinder ins Gemeindehaus wechseln, wo Erzieherinnen aus dem Johanneskindergarten für sie ein eigenes Programm bereithalten.
Nach dem Gottesdienst und der Ausstellungseröffnung gibt’s im Gemeindehaus Mittagessen für alle, und wenn es das Wetter zulässt, soll gegen 13 Uhr im Kirchgarten eine eine neue Birke gesetzt werden. Um 18 Uhr schließlich werden bei einem Gemeindeabend all die Bilder und Dokumente gezeigt, die in der Festschrift keinen Platz gefunden haben.
Info: Das Jubiläum wird übers ganze Jahr mit Veranstaltungen gewürdigt. Gleich am Montag, 7. März, gibt es um 19 Uhr im Gemeindesaal einenGemeindeabend mit Mitgliedern der Basisgemeinde Wulfshagenerhütten, die eigens nach Kornwestheim anreisen – unter anderem ist auch Lore Weber dabei, die Ehefrau des inzwischen verstorbenen Mitbegründers der Basisgemeinde, Pfarrer Gerhard Weber.
In einer Predigtreihe werden ehemalige Pfarrerinnen und Pfarrer der Johannesgemeinde die Gottesdienste mitgestalten: am 5. Juni Jo Krummacher, am 12. Juni Sabine Kluger, am 19. Juni Helga Hiller, am 9. Oktober Stefan Ruppert, am 16. Oktober Walter Spohn und am 23. Oktober Ernst Worbs.
Am 24. Juni gastiert „Dein Theater“ mit demKabarettabend „50 Jahr, blondes Haar“ im katholischen Martinisaal. Karten dafür gibt es am Sonntag nach dem Festgottesdienst oder im Pfarrbüo der Johannesgemeinde.
Weitere Termine: Familientag „Endlich Sonntag“ am 13. März, Krabbelgottesdienst am 10. April, Sommerfest am 26. Juni, Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium am 18. Dezember.
Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt
mit freundlicher
Genehmigung der
Kornwestheimer Zeitung
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