Andacht- und Predigt Archiv
Zum Sonntag: Volkstrauertag
Veröffentlicht am Sa, 13.11.2021
von Thomas Schmückle, Pastor Evangelisch-methodistische Kirche
Das Gedenken an die Opfer der vergangenen zwei Weltkriege führt uns vor Augen, wohin Nationalismus und Rassismus führen können. Auch heute werden wieder Hassparolen laut und Rassismus und Morddrohungen bis hin zu Mordanschlägen an Migranten und an der jüdischen Bevölkerung finden Beifall auch im Kreis der „bürgerlichen Mitte“. Angesichts dieser Ungeister, die die Demokratie destabilisieren wollen, braucht es ein beherztes Handeln. Paulus schrebit in 2.Tim.1,7: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Gott schenkt uns seinen Geist, der uns inspiriert mit Gedanken, die uns helfen miteinander im Frieden zu leben. Kraft, Liebe und Besonnenheit sind der Schlüssel zu einem guten, friedlichen Miteinander in der Gesellschaft. Sich nicht entmutigen lassen und immer wieder neu das Gespräch mit anderen suchen. Gerade auch mit jenen, die anders denken und glauben. Das ganze unter dem Vorzeichen der Nächstenliebe, die danach fragt: Was braucht mein Nächster, um glücklich zu sein? Und was brauchen wir miteinander um leben zu können? Und dann die Besonnenheit. Da braucht es das berühmte Fingerspitzengefühl. Wie gehen wir miteinander um, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind? Dabei muss ich nicht alles bewerten. Die Meinung meines Nächsten kann für sich stehen, ich muss sie nicht mit ihm teilen. Aber ich muss mir meinen Nächsten deshalb nicht gleich zum Gegner machen. Im äußersten Fall braucht es eine Grenzziehung, aber auch die kann gewaltfrei geschehen. Wir leben von Gottes Vergebung. Er nimmt uns in seiner Liebe an, ohne irgendeine Bedingung zu stellen. Könnte uns das nicht motivieren in unserem Verhalten gegenüber unserem Nächsten? Wie Gott mir, so ich dir… wenn unser Denken und Handeln unter diesem Vorzeichen stehen kann, wird es uns helfen miteinander im Frieden zu leben.
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