Andacht- und Predigt Archiv
Zum Sonntag: Pfingsten der Geist der Einheit und der Verständigung
Veröffentlicht am Sa, 04.06.2022
von Thomas Schmückle
in einer sizilianischen Bergstadt liebte es ein Pfarrer, die großen Geheimnisse Gottes möglichst sichtbar zu machen. Und so ließ er durch den Kirchendiener gleich nach dem Pfingstevangelium eine Taube in die Luft werfen. Nicht den Heilige Geist selbst natürlich, aber seine irdische Symbolgestalt. Und alle wussten, wem sich dann die Taube auf die Schulter oder den Kopf setzt, dem ist eine besondere Erleuchtung durch den Heiligen Geist gewiss. Eines Tages flog die Taube dem Pfarrer auf die rechte Schulter. Ihm war das sehr peinlich, hatte er so viel Erleuchtung nötig? Doch die Gemeinde applaudierte begeistert. Nicht nur zum Schmunzeln ist diese Geschichte, sie ist auch wahr in dem Sinne, dass wir Gottes belebenden Geist nötig haben. Auf Kirchentagen, im Gespräch zwischen den einzelnen Konfessionen, aber auch bei den so wichtigen und schwierigen Gesprächen in Kriegszeiten, in der Ukraine. Der Geist des Mutes und der Klarheit und vor allem des Friedens wird hier dringend gebraucht. Aus den Worten des Pfingstberichtes aus Apg. 2 wird uns überliefert, dass die Menschen die Pfingstpredigt in je ihrer Sprache hörten, obwohl sie aus unterschiedlichen Ländern stammten. Der Geist Gottes ist ein Geist der Verständigung. Wo wir uns von ihm bewegen lassen, aufeinander zu hören, da entdecken wir Gottes Liebe, die uns miteinander verbindet. Die uns zu gemeinsamen Schritten bewegt, hin zum Frieden. Die Sprache der Waffen kann keinen dauerhaften Frieden herstellen. Der Geist Gottes spricht eine andere Sprache. Sie ist klar in dem, dass sie Unrecht beim Namen nennt, aber sie ist auch stets bemüht um Verständigung. Den Geist Gottes gibt es übrigens schon lange, eben so lange es unsere Welt gibt. D.h. er hat auch einen langen Atem und Geduld mit uns Menschen. Lassen wir uns von ihm anstecken und nehmen wir ihn bei uns auf
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