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Zum Sonntag: Ohne Gott Garaus
Veröffentlicht am Sa, 11.06.2022
von Christian Lehmann
Einer meiner Lieblingsverse aus der Bibel lautet: „Es ist die Gunst des Herrn, dass es noch nicht aus ist mit uns; dass wir noch nicht am Ende sind, verdanken wir seinem Erbarmen.“ Dieser Vers stammt aus dem biblischen Buch der Klagelieder. Wie der Name schon sagt, klagt dort jemand – und zwar über die Zerstörung seiner Heimat durch Krieg und Gewalt. Aktueller geht es kaum! Dennoch weiß der Klagende: Ohne Gott gäbe es uns gar nicht mehr! Hätte der Allmächtige dem Grauen nicht Grenzen gesetzt, wäre es gar aus gewesen mit uns!
Viele Menschen fragen: „Wie kann es Gott geben, wenn es so viel Krieg, Leid und Not gibt?“
Ich drehe die Frage um: Warum gibt es immer noch Hilfe und Nächstenliebe in dieser bösen Welt? Warum ist dieser Planet nicht schon längst in Gewalt und Kriegschaos versunken? Warum hoffen Menschen immer noch auf das Gute und Handeln gerecht? Ich glaube fest, dass das so ist, weil Gottes Gunst noch gilt und sein Erbarmen noch nicht zu Ende ist!
Manche Menschen sagen: „Beten nützt nichts.“
Ich drehe den Gedanken um: Ich will nicht wissen, wie der Krieg in der Ukraine verliefe, wenn sich nicht Millionen Menschen im Gebet an Gott wendeten! Ich will nicht wissen, wie es um die Menschen dort und um uns stünde, wenn nicht Tausende Gläubige ihre Bitte um Frieden und ihre Fürbitte für die Leidenden an den Allmächtigen richteten!
Ja, es geschieht vieles, das auch ich nicht begreifen kann. Grund zum Klagen gibt´s grad genug. Doch immerhin wissen wir, wem wir es klagen können! Nämlich unserem himmlischen Vater, dem Herrn über Himmel und Erde. Denn – so übersetzt Martin Luther meinen Lieblingsvers – „die Güte des Herrn ist´s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende“.
Pfarrer Christian Lehmann
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