Andacht- und Predigt Archiv
Zum Sonntag: Jetzt reicht`s
Veröffentlicht am Sa, 12.02.2022
von Gisela Vogt
Geschäftsführende Pfarrerin, Evang. Kirchengemeinde Ludwigsburg-Friedenskirche
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Pfarrerin, Evang. Kirchenbezirk LB - Bezirksämter
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„Jetzt reicht´s!“ Oder „Ich kriege gleich zu viel.“ Meist sagen wir diese Sätze, wenn wir uns ärgern. Genug haben. Zu viel kriegen. Wir haben den Hals voll Ärger, genug Arbeit auf dem Tisch, viel zu viel Stress.
Aber „zu viel“ kann ja auch bedeuten, dass man mit allem ausgestattet ist, was nötig ist, wenn man noch mehr hätte, wäre es zu viel.
Dieser Gedanke lässt die Blickrichtung wechseln. Wo gibt es in meinem Leben Bereiche, in denen ich alles habe, was notwendig ist? Ja, wo habe ich vielleicht mehr als genug? Und was tue ich mit dem, wovon ich mehr als genug oder gar zu viel habe?
Bei schlechten Dingen fällt uns die Antwort leicht. Wir wollen sie loswerden. Wie schön wäre es, sich nicht mehr ärgern zu müssen, von der Arbeit abgeben zu können und den Stress hinter sich zu lassen.
Mit dem Guten können wir genauso verfahren! Wir können es loswerden, wenn wir davon abgeben, damit es anderen zugutekommt. Die Vesperkirche, die Morgen in der Friedenskirche wieder ihre Türen öffnet, lebt davon, dass es Menschen gibt, die sagen: „ich hab genug.“.
Die einen haben genug Zeit. Sie heißen Gäste willkommen, bedienen, spülen ... Andere haben abends nach ihrer Arbeit noch genug Energie und backen einen Kuchen. Manche haben genug Geld und geben davon ab. Alle haben genug und geben ab, damit andere, die nicht genug haben, bekommen was sie brauchen: Wertschätzung, Essen und Trinken, Wärme und Aufmerksamkeit.
„Selig die Menschen, die zu viel haben und es einsetzten für andere.“ Ein Satz, der in die Bergpredigt Jesu passen würde, denn es ist ganz in seinem Sinne.
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