Andacht- und Predigt Archiv
Zum Sonntag: Glauben heißt glauben
Veröffentlicht am Sa, 16.10.2021
von Christian Lehmann, Pfarrer
Obwohl es inzwischen gut 15 Jahre her ist, erinnere ich mich noch genau. In unserer Ausbildung zur Pfarrerin, zum Pfarrer fragte uns unser Lehrer: „Was heißt `Glauben´ für Sie?“ In meinem Kopf ratterte es sofort: Glauben, das heißt natürlich, dass ich zu Gott bete. Dass ich in der Bibel lese. Dass ich mich zur christlichen Gemeinde halte. Dass ich danach lebe, was Jesus gelehrt hat. Und so weiter und so fort.
In unserer Gruppe war auch Gerd, mein Kollege. Er tickte theologisch etwas anders als ich. Aber seine schlichte Antwort hat mich nachhaltig beeindruckt. Und sie beschäftig mich bis heute. Er sagte den scheinbar banalen Satz: „Glauben heißt für mich einfach glauben.“
Je länger ich über diese Antwort nachdenke, desto tiefer erscheint sie mir. Denn sie bringt das christliche Verständnis von Glauben genial auf den Punkt. An Christus zu glauben bedeutet nämlich nicht, dass ich etwas tue. Glauben heißt nicht, etwas machen, leisten, schaffen, erledigen, vollbringen. Nein, an Christus glauben heißt einfach nur glauben. Ihm vertrauen. Einfach wissen und gewiss sein, dass er für mich da ist, mich führt und mich trägt – völlig unabhängig davon, was ich tue oder was ich nicht schaffe.
Das mag in manchen Ohren banal klingen. Doch gerade dieses einfache, schlichte Glauben macht es mir leichter ums Herz. Es entkrampft. Es lässt mich aufatmen. Es richtet mich auf und gibt mir innere Sicherheit.
Jesus Christus lädt auch Sie zu diesem einfachen, leichten, befreienden Glauben ein: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“
Zur ÜbersichtDie wöchentlichen Andachten
evangelischer bzw. ökume-
nischer Autorinnen und Autoren (Angedacht KWZ
und Zum Sonntag, LKZ)
werden zeitnah in diesem
Archiv erfasst.