Andacht- und Predigt Archiv
Zum Sonntag: Gehört der überhaupt zu uns?
Veröffentlicht am Sa, 25.09.2021
von Oliver Merkelbach
Dekan / Kath. Kirche, Sonstige Dienste
„Gehört die überhaupt zu uns?“ „Stammt der überhaupt aus Deutschland?“ „Ist die überhaupt Mitglied in unserer Kirchengemeinde?“ „Arbeitet der nicht bei der Konkurrenz?“ Fragen, die man immer wieder hört und die wir uns in bestimmten Situationen vielleicht auch selbst stellen. Wer gehört zu uns? Und wer nicht?
Auch bei den Jüngern Jesu geht es um Zugehörigkeitsfragen: Ein Mensch tut Gutes, er treibt Dämonen aus und befreit damit eine Person aus dem Bannkreis des Bösen. Dabei tut er dies nicht aus eigener Kraft, sondern im Namen Jesu. Somit leistet dieser Mensch mit seiner Tat einen wertvollen Dienst. Er hilft mit, dass es weniger Leid gibt, dass Wunden heilen und jemand neuen Mut bekommt. Eigentlich müssten die Jünger Jesu dies doch gutheißen.
Jedoch: Etwas völlig anderes geschieht! Nicht nur, dass die Jünger kein Wort des Respekts, der Anerkennung, des Lobes oder des Dankes über die Lippen bringen. Sie versuchen sogar, den anderen an seinem Tun zu hindern. Und nur deshalb, weil „er nicht zu uns gehört“. Eine Verhaltensweise, die, wenn wir ehrlich sind, die meisten von uns auch irgendwie kennen.
Das machen wir gemeinsam. So lautet der Titel der aktuellen Jahreskampagne der Caritas. Eine Ermutigung, sich freizumachen von Eifersucht und Konkurrenzdenken. Stattdessen sollen wir das große solidarische Potential entdecken und fördern, das in unserer Gesellschaft vorhanden ist. Im Großen wie im Kleinen. Wer etwas dazu beiträgt, dass das Leid weniger wird, wer sich einsetzt für Menschen in Not, wer etwas Gutes tut, der ist mit uns auf dem Weg.
Es gibt so Vieles, was gemeinsam besser gelingt. In den Kirchengemeinden, wenn man mit offenem Blick und gönnendem Herzen schaut. Und im Sozialraum, wenn Initiativen, Vereine, Kommunen, Institutionen und Privatpersonen an einem Strang ziehen.
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