Andacht- und Predigt Archiv
Zum Sonntag
Veröffentlicht am Sa, 16.09.2006
„In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen“ (Johannes 14, 2). Jesus erinnert uns daran, dass es bei seinem Vater im Himmel für die unterschiedlichsten Menschen genügend Platz gibt:
Für Menschen, die zwar alle zusammengehören, weil sie alle Kinder eines himmlischen Vaters sind; die sich aber doch auch in manchem voneinander unterscheiden, so dass es nicht gut wäre, wenn sie sich immer alle in derselben Wohnung aufhalten würden.
Manche Familien kennen das: Einerseits genießen sie es, dass mehrere Generationen in einem Haus wohnen; andererseits sind sie froh, dass ihr Haus mehrere Wohnungen hat.
In Tamm gibt es auf der Hohenstange ein Haus Gottes mit zwei Wohnungen. In dem 1989 erbauten Ökumenischen Gemeindezentrum befindet sich auf der einen Seite „Maria Trost“, der Raum, in dem die katholischen Christen zusammenkommen. Auf der anderen Seite ist die evangelische „Christuskirche“. Zwei Wohnungen in einem Haus. Einerseits gehören katholische und evangelische Christen untrennbar zusammen. Andererseits hat jede Konfession doch auch ihre eigene Tradition, ihre eigene Identität.
So stelle ich mir gelingende Ökumene vor: Kein Zwang zur Uniformität, sondern versöhnte Verschiedenheit. Jede Konfession hat ihre eigene Wohnung, und trotzdem wohnen alle Kinder Gottes in einem Haus. Manches wird getrennt gemacht, und doch bietet das eine Haus ideale Voraussetzungen für viel Gemeinsames.
Am 24. September zum Beispiel feiern wir unser ökumenisches Herbstfest, das selbstverständlich mit einem ökumenischen Gottesdienst beginnt.
Zwei Wohnungen in einem Haus, weil wir uns zwar in manchem voneinander unterscheiden, weil wir als Kinder eines himmlischen Vaters dennoch untrennbar zusammengehören.
Die wöchentlichen Andachten
evangelischer bzw. ökume-
nischer Autorinnen und Autoren (Angedacht KWZ
und Zum Sonntag, LKZ)
werden zeitnah in diesem
Archiv erfasst.