Andacht- und Predigt Archiv
Zum SDonntag: Vergiss das Staunen nicht!
Veröffentlicht am Sa, 14.05.2022
von Friederike Maier
Pfarrerin, Evang. Kirchengemeinde Asperg
Kinder können staunen. Da genügt ein Stein, ein Grashalm, ein kleiner Käfer oder ein Regenwurm und das Kind ist fasziniert. Ganz versunken ist es, der Mund steht offen, die Augen leuchten – dass es so etwas gibt!
Ob wir Erwachsenen uns anstecken lassen können? Das Staunen wiederentdecken, uns freuen über Großes und Kleines, das unser Leben reich macht: die gelbe Sonnenblume; den roten saftigen Apfel; die hohen Berge; den weiten Himmel; den Wechsel der Jahreszeiten…
Besonders ist auch der Mensch: mit seiner Fähigkeit zu denken, fühlen, handeln und lieben. Und auch das ist erstaunlich: Sommersprossen, Lachfalten, unzählige Haare, eine Fülle an Knochen – wohl aufeinander abgestimmt. Kein Mensch gleicht dem anderen, selbst Zwillinge sind nicht identisch. Jeder Mensch ist ein Original, einzigartig und besonders.
Die kleinen und großen Wunderwerke der Schöpfung laden zum Staunen ein. Zum Staunen auch über den, der hinter alldem steht - Gott, der Schöpfer. Gott ist es, der die Blume zum Blühen und den Himmel zum Leuchten bringt. Auch uns Menschen rief er ins Leben. Jeden einzelnen von uns kennt er, jede nennt er beim Namen. Ist das nicht erstaunlich?
Da kann einem das Herz übergehen - wie dem Psalmbeter, wenn er zu Gott spricht: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ (Psalm 139,14)
Beim Staunen da leuchten die Augen, geht einem das Herz auf, wird der Kopf frei, die Seele leicht. Staunen - ob wir es wieder lernen können?
Die Voraussetzungen sind nicht schwer: indem ich mir immer wieder Zeit nehme, meine Sinne öffne, Neues entdecke, mich einlasse auf die Wunder unserer Welt. Staunen Sie mit?!
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