Andacht- und Predigt Archiv
Wort zum Sonntag
Veröffentlicht am Sa, 05.02.2011
Jeden Sonntagmorgen können wir ohne Angst und völlig ungefährdet Gottesdienst feiern. Zwei, drei Flugstunden entfernt sieht das leider schon ganz anders aus. Das neue Jahr 2011 war gerade eine halbe Stunde alt, da wurde von islamistischen Extremisten eine Autobombe vor der Kirche in Alexandria gezündet. Zu dem nächtlichen Festgottesdienst waren über 1000 Menschen erschienen. 21 von ihnen wurden getötet, 80 schwer verwundet. Friedliche Menschen, unter ihnen viele Frauen und Kinder, bekommen den Segen zugesprochen – und werden dann draußen vor der Kirchetüre von kalt kalkulierenden Fanatikern in den Tod geschickt. Christen in der ganzen Region müssen schon seit Jahren in ihrem Alltag Schikanen und Benachteiligungen erleiden und nun auch noch um Leib und Leben fürchten. Hinter den Anschlägen in Ägypten und im Irak steht eine Strategie. Die arabische Welt soll von Christen gesäubert werden. Wird das neue Ägypten diesem Ungeist wehren? Wir bitten in diesen Tagen darum, dass sich die Verhältnisse in den im Umbruch befindlichen Ländern friedlich und zum Besseren hin ändern.Gerade weil wir in Europa –Gott sei Dank! - ohne Angst Christen sein können, ist es wichtig, bedrängte und verfolgte Mitchristen in unsere Gedanken und Bitten mit einzuschließen. Auch stünde es unseren Kirchen hier gut an, gemeinsam für die unbürokratische Aufnahme eines größeren Kontingentes verfolgter Christen einzutreten. Dabei können wir auch an deren Glaubensmut und an ihrer Zuversicht teilhaben. So wie es dieses Gebet eines arabischen Mitchristen zum Ausdruck bringt:
„Wenn mich Angst, Sorgen und Mühen quälen,
werfe ich all meine Last und Furcht auf Dich.
Wenn Wolken des Zweifels und der Ratlosigkeit mich umdunkeln,
werfe ich mich ganz in deine Hände.
O Herr, ich brauche deine Liebe,
die in mir bleibt und ich in Dir.“
Die wöchentlichen Andachten
evangelischer bzw. ökume-
nischer Autorinnen und Autoren (Angedacht KWZ
und Zum Sonntag, LKZ)
werden zeitnah in diesem
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