Andacht- und Predigt Archiv
Versperkirche 2.0
Veröffentlicht am Sa, 12.02.2011
Morgen beginnt sie wieder – unsere Vesperkirche.Zum zweiten Mal werden bis zum 6. März wieder hunderte von ehrenamtlichen Helfern dafür sorgen, dass es drei Wochen lang in der Friedenskirche ein wenig nach Himmel duftet.Der Geruch von Essen, das Klappern vom Besteck, die vielen Stimmen, die sich mischen, ein Gong zur Mittagstunde, ein paar Minuten Besinnung und vor allem die vielen freundlichen Menschen, das alles trägt dazu bei. Dazu kommen ein buntes Kulturprogramm und vielerlei Service-Dienste vom Friseur bis zur Rechtsberatung, vom seelsorgerlichen Gespräch bis zur ambulanten medizinischen Versorgung.Essen in der Kirche- das war für viele im vergangenen Jahr neu. Aber schnell haben sich die Menschen daran gewöhnt und entdeckt: Das ist Kirche zum Anfassen. Da kann ich finden, was ich sonst so oft vergeblich suche: Gemeinschaft, ein aufmunterndes Wort, ein anregendes Gespräch, Hilfe und verständnisvolle Menschen.Der Geschmack des geteilten Brotes hat nicht seinesgleichen, schreibt Antoine des Saint-Exupery. Es gibt wenig Dinge, die uns Menschen so verbinden wie das gemeinsame Essen.Dabei teile ich nicht nur meinen Hunger, sondern auch meine Zeit, meine Sorgen, meine Freude, meine Hoffnungen und Wünsche.Wir spüren heute an so vielen Stellen, wie unsere Gesellschaft auseinanderdriftet und die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinanderklafft. Die Vesperkirche ist so etwas wie eine Gegenbewegung dazu. Sie bringt Menschen zusammen, wenn auch nur für kurze Zeit, und sie ermöglicht Begegnungen zwischen Welten, die häufig in unserem Alltag wenig miteinander zu tun haben. So wächst das Wir-Gefühl in unserer Stadt. Und wir können nur allen dankbar sein, die dazu betragen.Die Vesperkirche, das ist weit mehr als eine Armenspeisung. Es ist ein Ort der Begegnung und der Hoffnung. Es ist Kirche, wie wir sie uns oft wünschen – nah bei den Menschen und nah bei Gott. Schauen Sie doch einfach einmal vorbei.
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