Andacht- und Predigt Archiv
Steht auf für Gerechtigkeit
Veröffentlicht am Sa, 03.03.2012
von Ulrich Theophil
Pfarrer, Evang. Kirchengemeinde Kornwestheim - Pfarramt Johanneskirche
Pfarrer, Evang. Kirchenbezirk LB - Bezirksämter
-
Was ist in einem Land möglich? Wie wird sich ein Land weiter entwickeln? Welche Richtung schlägt ein Land ein? Wie bekommt ein Land seine Finanzen in den Griff, wenn eben kein Wirtschaftswachstum da ist, aus dem man schöpfen kann?
Es sind lange Prozesse für ein Land, bis eine landestypische Haltung und Einstellung durchbrochen werden kann. Es dauert auch sehr lange, bis ein Land in seine Stellung in der Völkergemeinschaft hineingewachsen ist.
Viele Generationen, viele Erfahrungen aus einer gemeinsam erlebten Geschichte fließen da mit ein. Kein Volk lässt seine Geschichte hinter sich. Kein Volk kann sich aus den Erlebnissen der Vergangenheit lösen und bei anfangen.
Ist zum Beispiel die Korruption zu einer wichtigen Säule im öffentlichen, wie auch im privaten Leben geworden, in dem es dann eher als „Gefälligkeit“ bezeichnet wird, dann ist es sehr schwer aus solchen Gewohnheiten auszubrechen und den Zusammenhalt in einem Land anders zu gestalten.
Es sind auch lang anhaltende Prozesse sich von den geschichtlich gewordenen Zuständen zu distanzieren und einen anderen Weg einzuschlagen. Gerät ein Land in Schieflage und die Finanzen geraten völlig aus dem Ruder, dann ist die Gefahr sehr groß, dass in diesem Strudel jeder und jede sich selbst der Nächste ist. Solidarität und Gerechtigkeit sind auf einem solchen Boden schwer umzusetzen.
In welche Zukunft gehen solche Länder? Es wird nur dann etwas gehen und sich verändern, wenn Menschen in einem Land gemeinsam etwas wollen, wenn ein tragfähiges und breit angelegtes Bestreben da ist, auf der Basis eines stabilen Wir-Gefühls. Mutige Menschen, mit klaren Vorstellungen und überzeugenden moralischen Werten sind da gefragt. Es gibt sie, aber leider sitzen sie nicht immer an den Schalthebeln der Macht.Heute werden Gottesdienste zum Weltgebetstag gefeiert unter dem Thema “Steht auf für Gerechtigkeit.“. Die Liturgie kommt aus dem tropischen Land Malaysia in Südostasien. Ein Land, das so groß wie Deutschland ist, und in dem die Menschen aus drei großen Bevölkerungsgruppen - die Malaien, die Chinesen und die Inder - gelernt haben friedlich zusammen zu leben. Aber auch ein Land, in dem Willkür und Ungerechtigkeit, Unfreiheit und Korruption Alltag sind. Menschen bringen sich dort ein und stehen dort auf für Gerechtigkeit. Es bleibt ein Prozess. In den Gottesdiensten heute gibt es einen Einblick: Um 14.30 Uhr im Paulusgemeindehaus und um 20.00 Uhr im Philipp-Matthäus Hahn Gemeindehaus.
Die wöchentlichen Andachten
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