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Sozialdienst ist weiterhin möglich
Veröffentlicht am Fr, 11.02.2011
Sozialdienst ist weiterhin möglichMit der Aussetzung der Wehrpflicht endet auch die gute Tradition des Zivildienstes. Junge Männer hatten in den vergangenen Jahrzehnten im sozialen Bereich viel für das Gemeinwohl geleistet: Essen ausgefahren an Menschen, die selber nicht mehr einkaufen können, bei der Pflege mitgeholfen oder im ökologischen Bereich mitgearbeitet, um ein paar Beispiele zu nennen. Diese jungen Männer werden fehlen und müssen ersetzt werden.Genau so wichtig erscheint mir der Aspekt, dass eine Mitarbeit im sozialen oder ökologischen Bereich, bevor man ans Studium geht oder in die Berufstätigkeit, eine Fülle von Erfahrungen ermöglicht, die junge Menschen reifen lässt, die sie verändern, die den Horizont erweitern. Viele junge Männer, denen dies bisher offen stand, werden nun gleich nach dem Abitur oder nach der Ausbildung mit Studium oder Beruf weitermachen.Aber es gibt nach wie vor die Möglichkeit eines Sozialen Jahres in Deutschland oder eines anderen Dienstes im Ausland, gar in Übersee. Diese Erfahrungen stehen jungen Frauen und jungen Männern weiterhin offen.Bei kirchlichen Sozialstationen, dem Roten Kreuz und vielen anderen Organisationen sind Freiwillige willkommen. Neben der Sozialversicherung wird beim Freiwilligen Sozialen Jahr Essen und Logis sowie ein kleines Taschengeld geboten. Das evangelische Missionswerk zum Beispiel sendet junge Leute nach Afrika oder Indien, das Gustav-Adolf-Werk nach Lateinamerika. Diese jungen Menschen arbeiten mit bei Entwicklungsprojekten oder zum Beispiel in Kinderheimen. Sie erlernen perfekt eine Fremdsprache nebenher. Sie begegnen interessanten Menschen. Es ist für Jugendliche ein Gewinn durch einen praktischen Einsatz von zu Hause weg zu kommen, sich in einem anderen Milieu, beim Auslandsdienst in einer anderen Kultur, zurecht zu finden. Für Christen kann es interessant sein, diakonische Arbeitsfelder vor Ort oder in der weltweiten Christenheit zu erleben. Beim Auslandsdienst erleben Jugendliche manchmal eine völlig fremde aber faszinierende Gottesdienstkultur.Solche Erfahrungen sind weiterhin möglich, allerdings nicht mehr als Ersatz für den Pflichtdienst bei der Bundeswehr. Man muss ein Jahr seines Lebens dafür geben, wenn andere bereits an ihrer Karriere arbeiten oder Geld verdienen. Aber diese Erfahrungen sind von unschätzbarem Wert. Fast alle, die einen solchen Dienst gemacht haben, hierzulande oder im Ausland, wollen diese Erfahrungen nicht missen.
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