Andacht- und Predigt Archiv
Pfingstwunder
Veröffentlicht am Mo, 16.05.2011
von Katharina Leser
Pastoralassistentin / Kath. Kirche, Sonstige Dienste
An diesem Sonntag beginnen für die Schülerinnen und Schüler von Ludwigsburg die Pfingstferien und so nutzen die meisten Familien die Gelegenheit, mit ihren Kindern endlich mal wieder in den Urlaub zu fahren. So ein paar freie Tage sind natürlich immer willkommen, doch warum Pfingsten eigentlich ein Hochfest ist, weiß man meistens gar nicht so genau.Was geschah eigentlich an Pfingsten? Und vor allem: Was hat dieses Fest mit unserem Leben zu tun?Viele werden sich denken: „Pfingsten hin oder her, Hauptsache ist und bleibt, dass man Ferien hat und weg von seinem Alltagstrott kommt.“ Klar, Ferien braucht jeder – Entspannung, Abstand von all dem Gehetze und Stress, mit dem wir tagtäglich konfrontiert werden. Da hat sich doch jeder von uns mal einen Urlaub verdient. Doch vielleicht können wir uns auch von dem „Pfingstwunder“ ein wenig mit in den Urlaub nehmen.An Pfingsten kam der Geist Gottes auf die Jünger herab und so konnten die Jünger alle Sprachen sprechen und verstehen. Der Geist Gottes war das Feuer, das ihnen die Kraft gab, eine weltweite Glaubensgemeinschaft, das Christentum, zu gründen und die Welt zu verändern. Dieses „Pfingstwunder“ war nicht nur ein Zeichen für die Jünger damals, sondern auch noch für uns heute: Dass alle Menschen – unabhängig von Nationalität oder Ethnizität – von der Botschaft Jesu angesprochen sind. Jesu Botschaft muss sich nicht verstecken, sondern darf über die Grenzen hinweg gedacht, gespürt und gefeiert werden. Dies bedeutet nicht nur, die christlichen Werte für sich selbst zu leben, sondern auch, sie zu vermitteln und in Nachbarschaft und Politik einbringen zu können – auch wenn die Umwelt mal anders denkt oder handelt.Der verändernde Geist Gottes bewirkt auch heute noch in der Kirche Wunder – auch wenn diese oft hinter dem Alltagstrott und den schlimmen Fehlern einiger Kirchenvertreter verschwinden. Ein Beispiel für ein solches Wunder ist die kirchliche Gemeinschaft „Sant‘ Egidio“ aus Rom, die es immer wieder schaffte, die Mauern verschiedener Sprachen und tiefer Feindschaften einzureißen: In vielen Kriegen konnte sie die Feinde zum Gespräch zusammenbringen.Sicherlich: Eine solche Leistung, die kann ein Einzelner von uns nicht von heute auf morgen leisten, doch auch die kleinen Gesten und Zeichen können schon einiges in Bewegung bringen. Ob im Urlaub in Italien, Spanien oder Ludwigsburg: Wenn sich Menschen verschiedener Nationalitäten und Kulturen einander die Hände reichen, dann ist das Pfingstwunder auch heute noch erfahrbar.
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