Andacht- und Predigt Archiv
Nichts ist unmöglich
Veröffentlicht am Fr, 27.04.2012
Nichts ist unmöglich
An den kommenden beiden Sonntagen finden in Kornwestheim Konfirmationen statt. 83 Jugendliche lassen sich den Segen Gottes neu zusprechen und bestätigen ihre Taufe. Jeder und jede bekommt da auch ein Bibelwort, einen Denkspruch, mit auf den Lebensweg. Er soll einen Menschen sein Leben lang begleiten und ihm "zu denken" geben. Früher wurden Denksprüche vom Pfarrer ausgesucht oder "ausgelost". Heute suchen sich die Jugendlichen selbst ein Bibelwort aus.
Einer der "Renner" war in den letzten Jahren ein Wort aus dem Markus-.Evangelium, wo Jesus sagt: "Nichts ist unmöglich dem, der da glaubt." (9,23). Die Attraktivität dieses Satzes vielleicht auch damit zusammen, dass die Werbung einer bekannten japanischen Automarke dieses Bibelwort aufgegriffen hat, bewusst oder zufällig. Ich denke, die Jugendlichen spüren vielmehr: vom Glaube an den dreieinigen Gott geht eine große Kraft aus. Hier wird in der Tat Unmögliches möglich. Glaube kann Berge versetzen. Ich möchte den Jugendlichen nicht unterstellen, dass sie sich durch ihren Glauben an Gottes Macht Wettbewerbsvorteile verschaffen wollen und man im Konkurrenzkampf um die besten und attraktivsten Job, der heute schon in der Schule ausgetragen wird, auf nichts verzichten, was einem helfen könnte. Unsere Jugendlichen spüren vielmehr, wie unter dem Einfluss von Jesus Christus Wunder geschehen und sich Menschen und Verhältnisse ändern.
Ich habe das neulich erlebt: Da zogen im Konfis wieder einige ziemlich negativ über einen Mitschüler her. Ich merkte: Er muss echt unbeliebt sein. Durch sein auffälliges und provozierendes Verhalten macht er sich in der Klasse unmöglich. Als wir dann im kleinen Kreis noch sehr intensiv über ihn geredet haben, kamen wir schließlich auf die Frage, warum er wohl so nervig sei.
"Weil er händeringend nach Anerkennung sucht und um Zuneigung heischt." sagte schließlich einer. "Dann müssten wir mehr darauf achten, was hinter seiner Art steckt und seine eigentlichen, tieferen Bedürfnisse sehen. Dann müssten wir ihm einfach zeigen: Du gehörst zu uns. Dazu brauchst Du nicht ständig so eins Theater zu machen. " meinte ein anderer.
Darum geht es wohl. Diese tolle Einsicht ist ein guter Anfang. Da ist es nicht mehr weit, dass Unmögliches möglich wird: Da hört der nervige Kleinkrieg auf und ein fairer, respektvoller Umgang miteinander gewinnt Raum.Christoph Rau
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