Andacht- und Predigt Archiv
Neun Tage davor
Veröffentlicht am Fr, 15.12.2006
Adventszeit- Wunschzeit. 9 Tage vor Hl. Abend haben Wünsche und Sehnsüchte Hochkonjunktur.. Die Wünsche können sehr unterschiedlich sein. Als ich meine Konfirmanden am vergangenen Mittwoch fragte, worauf sie sich im Blick auf Weihnachten besonders freuen, war das Ergebnis eindeutig: Geld und Geschenke: ein neues Handy, Klamotten... Bei einem Gottesdienst am 1. Advent zum Thema „Wünsch dir was!“ konnte man seine Herzenswünsche auf Herzen schreiben und sie an Tannenzweige hängen. Die meist genannten Wünsche: Gesundheit, Harmonie in der Familie, mehr Zeit für mich und meine Familie.... In beiden Fällen sind das eigentlich sehr nahe liegende und nachvollziehbare Wünsche. Jede Lebensphase hat ihre besonderen, altersspezifischen Anliegen und Sehnsüchte. Aber nun gehört zur Adventszeit, dass sie uns die Augen öffnen will für den größeren, weiteren Horizont. Unser Wünschen und Sehnen darf sich nicht mit Dingen zufrieden geben, die eigentlich täglich auf der Tagesordnung stehen. In den Verheißungen des Alten Testaments geht es um das Neuwerden von Himmel und Erde: Krieg und Hass, Ausbeutung und Erniedrigung sollen enden, der große Schalom, soll Raum gewinnen und Mensch und Schöpfung miteinander versöhnen.Auf einem der Wunschherzen stand: „Ich wünsche mir, dass meine Wünsche nicht zu banal und klein werden.“ Es ist nicht gleichgültig, welche Wünsche und Sehnsüchte in unseren Herzen brennen. Sie bestimmen mit, was wir tun und lassen, auch wie wir Weihnachten gestalten. Nur mit unserer Familie gemütlich Weihnachten zu feiern, uns gegenseitig reichlich zu beschenken und das Fest zu genießen, wäre zu wenig. Jesus Christus, der Friedefürst, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern, möchte uns neu die Sehnsucht nach dem größeren Schalom ins Herz pflanzen. Sonst treiben Egoismus, Fanatismus oder Brutalität immer neue Blüten und machen unser Leben kalt und freudlos. Ob Sie ihre Wünsche und Sehnsüchte von ihm inspirieren lassen?
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