Andacht- und Predigt Archiv
Mit dem Rad auf den Berg
Veröffentlicht am Sa, 18.09.2010
Mit dem Fahrrad einen Alpenpass erklimmen oder einfach die Hügel rund um Ludwigsburg; bei einer Wanderung einen Berg besteigen: Beides sind schöne Freizeitbeschäftigungen, nicht nur im Urlaub. Und beides wird belohnt – mit einer rasanten Talfahrt das eine, das andere mit einer herrlichen Fernsicht. Spätestens dann beantwortet sich die Frage, die man sich vielleicht beim Anstieg gestellt hat – „Warum tue ich mir das eigentlich an?“ – wie von selbst.
Berge gibt es immer wieder auf meinem Weg. Und nicht alle suche ich mir freiwillig heraus. Gerade nach einer längeren Ferienzeit mag manchen wie Berge vor Augen stehen, was der Alltag an neuen Aufgaben bereit hält. Aber wer Berge überschreitet, wer Aufgaben meistert, wird auch hier belohnt mit dem Gefühl, etwas geschafft zu haben, weiter gekommen zu sein, neue Aus- und vielleicht auch Einblicke gewonnen zu haben.
Berge haben Menschen schon immer fasziniert; geheimnisvoll von Wolken umweht galten sie als Sitz der Gottheit. Wo, wenn nicht da oben, sollten „die Götter“ zu Hause sein?!
Auch der Beter des 121. Psalms in der Bibel schaut erwartungsvoll nach oben zu den Gipfeln der Berge: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher kommt mir Hilfe?“ Doch er findet auf seine Frage nach Gott eine andere, eine neue Antwort. Von den Bergen herab ist nichts zu erwarten: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“
Wer so betet, verlässt sich in allem – auch im Blick auf die Berge, die einem vielleicht den Weg verstellen – auf den Gott, der uns und unser Leben erschaffen hat; auf den Gott, der nicht weit weg auf einem Berggipfel haust, sondern der uns nahe sein will auf allen unseren Wegen. Daran lasse ich mich gern erinnern bei jedem Berg, den es zu überwinden gilt.
Die wöchentlichen Andachten
evangelischer bzw. ökume-
nischer Autorinnen und Autoren (Angedacht KWZ
und Zum Sonntag, LKZ)
werden zeitnah in diesem
Archiv erfasst.