Andacht- und Predigt Archiv
Leben ist mehr
Veröffentlicht am Fr, 19.11.2021
von Thomas Schmückle
Der Weg führt nämlich nur über viele verschiedene Windungen zum Inneren des Labyrinths. Manchmal meint man, dass man dabei weit weg aus der Mitte gerät, so dass der Eindruck entsteht, kaum zum Ziel zu gelangen. Wer jedoch geduldig auf dem Weg bleibt gelangt schließlich ins Innerste des Labyrinths. Für mich steht jenes Labyrinth als Bild für unser Leben. Auch da gibt es Lebensabschnitte, die schwierig sind; Krankheit, Trauer um einen lieben Menschen, Lebenskrisen die viel Geduld abverlangen und mich fragen lassen, was denn der Sinn des Lebens ist. Ob es so etwas für mich als einzelnen Menschen überhaupt gibt? Oder ist das Leben hier auf diesem Planeten mit all dem was uns Menschen zu schaffen macht und in Angst versetzt schon alles? Wie gut, daran erinnert zu werden, dass nicht wir Menschen den Sinn unseres Lebens erfinden und garantieren müssen. Gott spricht uns zu:“ fürchte dich nicht, denn ich habe dich befreit, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir!“ Jes. 43,1. Ich muss mich nicht fürchten, dass mein Leben in irgendwelchen Sackgassen endet. Auch nicht in der Sackgasse des Todes. Gott ruft mich bei meinem Namen. Er kennt mich und ruft mir zu: Hab keine Furcht! Dein Leben ist nicht zum Tod bestimmt, und es ist mehr als nur eine Aneinanderreihung von Krisen. Am Ende gelange ich wie bei dem Labyrinth trotz der vielen Windungen zur Mitte. Diese Mitte unseres Lebens will Gott für uns sein. Er will uns befreien aus dem Kreislauf der Vergänglichkeit, des Todes und unserer ständigen Sorge um unser Leben. Die Mitte des Labyrinths, in dem es übrigens keine Sackgassen gibt, ist in Form einer Rose gestaltet. Sie steht für die Liebe. Die Liebe Gottes zu uns Menschen und zu seiner Schöpfung, die das Ziel unseres Lebens sein darf. In dieser Liebe sind wir gehalten und geborgen für alle Zeit und Ewigkeit. Das darf uns Mut machen, schon hier und heute unser Leben in dieser Liebe zu gestalten in der Hoffnung, dass auch unsere bruchstückhaften Versuche, die Welt zu verbessern am Ende nicht umsonst sind. Denn Gott lässt uns nicht fallen und er lässt seine Schöpfung nicht im Stich. Paulus bekennt dies in den Worten in Röm. 8,38: Ich bin zutiefst überzeugt: Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen –nicht der Tod und auch nicht das Leben.“
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