Andacht- und Predigt Archiv
Kinder gibt es nicht zum tarif
Veröffentlicht am Sa, 22.01.2011
von Karlheinz Hering
Pfarrer, Evang. Kirchengemeinde Möglingen
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Pfarrer, Evang. Kirchenbezirk LB - Bezirksämter
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„Kinder sind ein Geschenk Gottes.“ So sehr wie dieser Satz aus Psalm 127, so sehr stimmt auch das Gegenteil: Kinder kosten Geld. Der noch im Geburtsmonat eines unserer Kinder verschickte höhere Müllgebührenbescheid hat mir dies als Vater einmal deutlich vor Augen geführt: Kinder gibt es nicht zum tarif.Dies gilt aber nicht nur für Eltern. Kinder sind eine Kostenstelle für die ganze Gesellschaft.Aber nur so gewinnen wir die Zukunft. So wie ein Unternehmer in Zukunft nur mit Gewinnen rechnen kann, wenn er jetzt Geld dafür einsetzt, gewinnt auch eine Gesellschaft nur Zukunft, wenn sie in der Gegenwart in Kinder investiert.Unsere Gesellschaft allerdings hat die Investitionen für Kinder zurückgefahren. In vielen Bereichen wird gespart und oft sind Kinder die Leidtragenden. An manchen Stellen wird gegengesteuert: Das Kindergeld wurde erhöht, die Schulklassen sind kleiner. Aber an anderen Stellen, vor allem bei den ärmsten wird weiter, soll noch mehr gespart werden. Und so sind Verwahrlosung von Kindern, schlechte Pisa-Ergebnisse oder wachsende Jugendgewalt alles Folgen der zurückgefahrenen Investitionen in die Zukunft.Diese Probleme werden wir nur lösen, wenn unsere Gesellschaft bereit ist, mehr in Kinder zu investieren. Wenn uns unsere Kinder nichts mehr wert sind, verlieren wir die Zukunft. Das heißt konkret: Die Unterstützung von Kindern aus armen Familien muss spürbar verstärkt werden. Eine gute Ganztagesschule braucht kompetentes und qualifiziertes Fachpersonal. Bildung für alle ist der Schlüssel zur Zukunft…. Das alles wird ohne Geld nicht zu haben sein.Unsere Gesellschaft muss sich darüber klar werden, was ihnen ihre Zukunft wert ist. Wenn nicht nur Eltern, sondern die ganze Gesellschaft wieder begreift, dass Kinder Geld kosten und wenn alle wieder bereit sind, einen Teil der Kosten zu übernehmen, dann können Kinder wieder als das begriffen werden, was sie vor allem anderen sind - ein Geschenk Gottes.
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