Andacht- und Predigt Archiv
Ich brauche Dich Mensch, sagt der liebende Gott
Veröffentlicht am Sa, 01.07.2006
In der Sommerzeit gibt es in der Kirche nur wenige Feste, der Sommer ist sozusagen selbst ein großes Fest. Es wird gefeiert, gegrillt, gelebt. Der Sommer bringt Lachen und Ausgelassenheit, lange Tage, laue Nächte. Die Zeit der Ferien bricht an, des Reisens und der Erholung, Vereins- und Gartenfeste überall. Schade, dass es Menschen gibt, bei denen diese Sommerfröhlichkeit nicht aufkommen kann. Allein lässt sich schlecht feiern. Das Alter, Trennung, der Verlust eines lieben Menschen, der Umzug in eine neue Umgebung machen einsam. Manchen Schülern vergeht das Feiern im Blick auf das Zeugnis. Schlechte Noten bringen Ärger, Frust und Selbstzweifel. Stellvertretend für den Zeitgeist verbreiten derzeit Allianz und Wüstenrot Ängste unter den Erwerbstätigen. Arbeitslose sorgen sich um die Zukunft. Um gravierende Fehler bei Hartz IV zu verdecken, wird durch die Missbrauchsdiskussion immer wieder die Stimmungsmache angeheizt und Arbeitslose so pauschal als Faulenzer angesehen. Nur die Wenigsten aber profitieren von illegalen Leistungen. Bei all diesen Menschen und bei manchen mehr, die Ihnen beim Nachdenken in den Sinn kommen, will vermutlich keine rechte Sommerlaune aufkommen. Gott aber möchte für uns Menschen, für alle, ein „Leben in Fülle“. Unser Leben sei ein Fest, so heißt es in einem Lied, und entscheidend weiter: Jesu Geist in unserer Mitte, Jesu Werk in unseren Händen. Gott braucht uns, damit sich das Leben in Fülle durchsetzen kann. Solidarität und Liebe sind die Schlüsselwörter. Zuwendung, Verständnis, Einladung, ein liebes tröstendes Wort bereiten Freude, erfahrungsgemäß auch bei sich selber, denn bei einem Fest mit traurigen Zaungästen kann doch eigentlich keine echte Fröhlichkeit aufkommen. Gott braucht uns, damit seine frohe Botschaft wirksam wird. Bieten wir ihm unsere Hände, Mund, Ohren und unsere Herzen an, dann wird nicht nur der Sommer, sondern das Leben zum Fest, heute für Wenige mehr, übermorgen für die Vielen. Von Herzen aber wünsche ich Ihnen heute zunächst einmal eine sonnige, liebevolle, fröhliche Sommerzeit.
Gebhard Altenburger
Die wöchentlichen Andachten
evangelischer bzw. ökume-
nischer Autorinnen und Autoren (Angedacht KWZ
und Zum Sonntag, LKZ)
werden zeitnah in diesem
Archiv erfasst.