Andacht- und Predigt Archiv
Einfach mal loslassen
Veröffentlicht am Sa, 07.08.2010
Für viele ist die Urlaubszeit jetzt da. Lesen Sie diese Zeitung vielleicht gerade irgendwo am Meer? Oder am Waldesrand – oder in einem Hotel beim Frühstück? Falls Sie einen Nachsendeantrag gestellt haben?
Was ist das Schönste am Urlaub? Was für eine Frage – natürlich die freie Zeit; keine Verpflichtungen; einfach „Seele baumeln lassen“; nicht wahr?
Wenn wir reisen, gehen wir weg – und finden manchmal dadurch erst wieder zu uns selber. Manches kann aufbrechen, wenn wir aufbrechen. Gedanken und Erinnerungen, die im Alltag unter der Geschäftigkeit verborgen sind; Unverarbeitetes und Unfertiges, auch Schmerzliches kann sich bemerkbar machen und uns „nachgehen“.
Es ist schön, wenn sich die Seele dann nach und nach einschwingen kann auf einen ruhigen Rhythmus; wenn die Gedanken kommen und gehen; sich schließlich manches klärt und vielleicht auch losgelassen werden kann.
Ein Gedicht beschreibt solches Loslassen, im Einklang mit der Natur, die uns dabei hilft.Wenn wir einfach da sind, staunen und wahrnehmen:MeerWenn man ans Meer kommtsoll man zu schweigen beginnenbei den letzten Grashalmensoll man den Faden verlierenund den Salzschaumund das scharfe Zischen des Windeseinatmenund ausatmenund wieder einatmenWenn man den Sand sägen hörtund das Schlurfen der kleinen Steinein langen Wellensoll man aufhören zu sollenund nichts mehr wollen wollennur MeerNur Meer(Erich Fried)Ich wünsche Ihnen solche Erfahrungen - am Meer oder an einem ganz anderen Ort; oder auch zuhause, in Gedanken, Bildern, Erinnerungen, auf Traumreisen. Erfahrungen der staunenden Gelassenheit und des Friedens. Gott behüte Sie auf allen Ihren Wegen.
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