Andacht- und Predigt Archiv
Der Pulverdampf der Sylvesternacht
Veröffentlicht am So, 07.01.2007
Der Pulverdampf der Silvesternacht hat sich verzogen. Die Reste der Raketen und Kracher sind eingesammelt oder zusammengefegt. Die guten Vorsätze sind vergessen. Oder haben Sie sich zur Jahreswende nichts vorgenommen? Etwa, dass Sie mehr Zeit haben wollen für Ihre Familie trotz der vielen Anforderungen im Beruf? Oder haben Sie sich vorgenommen mehr Zeit für sich selbst, für die eigene Gesundheit ein zu planen?. Vielleicht haben Sie sich vorgenommen in den nächsten zwölf Monaten etwas mehr Sport zu treiben und einige überflüssige Pfunde los zu werden. Oder wollen Sie die Kontakte zu Verwandten, die Ihnen eigentlich wichtig waren oder sind, wieder mit mehr Liebe pflegen?
Es gibt viele Möglichkeiten sich etwas vor zu nehmen und meist bleibt es bei den Vorsätzen. Das Wollen steht außer Frage, zum Tun fehlt die Kraft. Ganz nüchterne Menschen nehmen sich deswegen nichts vor, weil sie wissen, dass dies außer einem schlechten Gewissen meistens keine weiteren Folgen hat.
Dabei steht es außer Frage, dass wir immer wieder in unserem Leben Veränderungen herbei führen müssen. Es steht außer Frage, dass wir an uns arbeiten müssen, wollen wir zufrieden leben und Erwartungen, die wir und andere an uns stellen, wenigstens teilweise erfüllen. In dem Sinn sind die meisten Vorsätze, die wir uns machen gut und richtig. Nur eben, dass Vorsätze in die Tat umgesetzt werden müssen, sonst bleiben sie ohne Sinn.
Aber ein schlechtes Gewissen ist kein guter Ratgeber. Die Erfahrung, dass man sich etwas vornimmt und es dann doch nicht bewältigt, führt zu Unlust und dazu, dass sich dann erst recht kein Erfolg einstellt. Aber Christen wissen, dass sie mit ihren Fehlern und mit allem Versagen angenommen sind. Angenommen von Gott, angenommen von Jesus Christus. Sie wissen, dass es zum Leben gehört, manche Ziele nicht zu erreichen. Trotzdem sich angenommen wissen, nicht gleich vor sich selber als Versager da zu stehen, das ist wichtig. Und dann kann man sich auch wieder etwas vornehmen mit Kraft an der Umsetzung arbeiten und trotzdem wissen: Nicht alles haben wir selbst in der Hand.
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