Andacht- und Predigt Archiv
Dein Reich komme
Veröffentlicht am Fr, 18.03.2022
von Frank-Michael Steichele, Leiter der neuapostolischen Kirchengemeinde Kornwestheim
Ungeübte Beter beziehen sich dabei gerne auf das in christlich geprägten Ländern auswendig gelernte „Vater-unser-Gebet“. Das ist grundsätzlich kein Fehler. Im Gegenteil: Es ist sogar musterhaft eine Blaupause, die seinen Ursprung direkt bei Jesus Christus hat. Er wurde gefragt. „Herr, lehre uns beten…“ (vgl. Lukas 11) und seine Antwort war eben dieses „Vater unser“.
Gleich die erste Bitte hat es in sich: „Dein Reich komme“. Das ist eine klare Priorität.
Natürlich heißt das für gläubige Christen, dass Gott durch Jesus Christus aus der Knechtschaft des Bösen herausführt und die Menschen in sein Himmelreich führen möchte. Aber man darf diesen Wunsch „Dein Reich komme“ auch ganz tagesaktuell auslegen: Das Reich Gottes ist ja zunächst einmal ein Reich des Friedens, welches sich durch Nächstenliebe und Gnade auszeichnet. Des Weiteren hat darin Anklage, Missgunst und Neid keinen Platz. Das sind alles Merkmale, die den täglichen Umgang miteinander entweder verschönern und bereichern oder das Leben im wahrsten Sinne zur Hölle machen können.
In den ersten drei Evangelien in der Heiligen Schrift lesen wir vierzig Gleichnisse. Einige widmen sich diesem Reich Gottes. Erstaunlicherweise geht darin es um sehr bescheidene Anfänge. Zum Beispiel im Gleichnis vom Senfkorn machte Jesus deutlich, dass der kleinste Samen zu einem stattlichen Baum heranwachsen kann. D.h., es geht oft um die kleinen Dinge, die aber sehr mächtig werden können, wenn man sie pflegt. Wie pflegen wir miteinander umzugehen? Beim Einkauf, im Arbeitsleben, in der Freizeit? Wenn alle anpacken, dann kann das Reich Gottes jetzt schon wachsen.
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