Andacht- und Predigt Archiv
Das nicht: Wort und Totschlag
Veröffentlicht am Sa, 17.09.2011
von Bärbel Gnamm
Pfarrerin, Evang. Kirchenbezirk LB - Bezirksämter
-
Das nicht: Wort und Totschlag
„Ein Mann ein Wort – eine Frau ein Wörterbuch“ … Klischee über Klischee und inzwischen zum Glück auch schon längst überholt – Frauen und Männer reden nämlich laut einer Studie doch gleich viel.
Aber was haben wir denn so zu sagen am Tag?
Rund 16. 000 Worte sind's – vom Small-talk bis hin zu tiefen Wahrheiten alles dabei.
Es gibt Worte, die das Leben der ganzen Welt verändern, es gibt Worte, die ungehört verhallen und Worte, die unsere kleine Welt verändern.
Viele der Worte rauschen an uns vorbei im Alltag, bei der Arbeit, in der Schule oder dann, wenn wir im Radio zum fünften Mal die Nachrichten hören. Viele Worte hören wir gar nicht mehr oder überhören sie gerne – wenn uns Partner, Kollegen, Freunde wieder mal sagen, dass wir dieses oder jenes anders und besser machen sollen.
Worte haben Macht: sie können darüber entscheiden, ob es uns gut geht, weil uns jemand sagt, wie wichtig wir ihr oder ihm sind oder wie gut wir etwas gemacht haben. Oder eben das genaue Gegenteil: wenn Worte uns belasten, weil uns jemand sagt, dass wir nicht gut genug sind, wir nicht gebraucht werden, man uns nicht haben will.
Worte können vieles sein: lang ersehnt, belanglos, verletzend. Wie oft gibt es Missverständnisse, weil Worte unbedacht oder falsch gewählt sind und wie oft ärgert man sich über ein Wort, das doch schneller über die Lippen kam als es eigentlich sollte.
Es gibt so viele Worte, die wir hören und sprechen, aber noch ehe wir den Mund aufmachen oder der Schall eines dieser vielen Worte an unser Ohr trägt, ist uns ein Wort zugesagt – das Wort Gottes, das Leben schafft, nicht nur am Anfang dieser Welt, sondern jeden Tag und jeden Augenblick. Gott ist da – für uns – und er steht zu seinem Wort und das ist gut.
Bärbel Gnamm, Pfarrerin z.A., Stadtkirche Ludwigsburg
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