Andacht- und Predigt Archiv
Besinnung auf das Kirchenjahr hilft Ruhe zu finden
Veröffentlicht am Fr, 10.12.2010
Besinnung auf das Kirchenjahr hilft Ruhe zu findenVor einigen Tagen, es war am 1. Adventssonntag, ging ich vor dem Gottesdienst den Mitarbeiterinnen für den Kirchkaffee zur Hand. Im Kopf hatte ich noch den Stress der vergangenen Woche. Auch Gedanken um meine Dienste am Totensonntag haben mich noch beschäftigt. Mit manchen Verstorbenen, derer im Gottesdienst an Totensonntag gedacht worden war, hatte ich eine innere Verbindung gehabt.Aus diesen eher schweren Gedanken wurde ich ganz unvermittelt herausgerissen. Der Organist übte die Lieder für den Gottesdienst. „Macht hoch die Tür…“, so ging es mir auf einmal durch den Kopf. Es tat mir gut zu spüren: Das Alte, die Trauer, die Gedanken um den Tod müssen nun Platz machen, denn es ist Advent.Normalerweise orientieren sich unsere Gefühle wie Trauer, Freude und Glück nicht am Ablauf des Jahres. Fröhlich sind wir, wenn etwas gelingt. Traurig sind wir, wenn etwas misslingt oder Schlimmes uns widerfährt. Dennoch ist es gut, Zeiten zu haben, die sich anbieten für Freude oder Trauer, für gemeinsames Tragen und Getragenwerden. Das ist als Angebot zu verstehen, denn sicher passt es nicht immer mit dem persönlichen Empfinden zusammen. Aber wenn es passend ist, bietet sich gemeinsames Freuen an, im Advent gemeinsame Vorfreude auf das Weihnachtsfest, oder eben auch gemeinsames Trauern. Freude und Leid mitteilen und teilen, kann befreiend wirken. Deswegen ist es wichtig das Kirchenjahr bewusst wahrzunehmen.Die gemeinsame Vorfreude im Advent braucht Zeit und Ruhe. Vorweihnachtlicher Stress steht dem bei vielen Menschen entgegen. Oft sind Weihnachtsfeiern im Betrieb oder im Verein eine lästige Pflicht. Auch das Aussuchen von Geschenken nimmt viel Zeit und Kraft in Anspruch. Es ist nicht einfach in der Vorweihnachtszeit Ruhe zu finden. Doch sind gerade gemeinsame Feiern eine gute adventliche Beschäftigung. Auch das Denken an Menschen, die uns nahe sind, ist guter Brauch in der Adventszeit.Es wäre darum gut, wenn es gelingen würde, manches aus der täglichen Arbeit in den Januar zu verschieben.
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