Andacht- und Predigt Archiv
Abendmahl mit Kindern
Veröffentlicht am Fr, 12.03.2010
In Kornwestheim ist es zwar noch eine Weile bis die jugendlichen 8.-Klässler zur Konfirmation kommen.
An den Sonntagen zwischen Ostern und Pfingsten wird in der hiesigen Gemeinde konfirmiert. In vielen anderen Gemeinden aber wird an diesen Sonntagen vor Ostern Konfirmation gefeiert. Traditionell war das verbunden mit der ersten Abendmahlsfeier. So war es auch einst bei mir. Ich bin zwei Wochen nach der Konfirmation mit meinen Eltern zu einem festlichen Abendmahlsgottesdienst in die Kirche gegangen.
Viel hat sich seither verändert. Seit fast 20 Jahren werden in Kornwestheim 6.-Klässler eine zeitlang zum Konfirmandenunterricht eingeladen, der freilich in ganz anderer Weise stattfindet, als das in der 8. Klasse üblich ist.
Im Rahmen dieses Unterrichtes wird das Heilige Abendmahl gefeiert. Das geschieht zwei Jahre vor der Konfirmation. Das ist sicher in Ordnung, denn im Unterricht wird ausführlich über das Heilige Abendmahl gesprochen. Nun habe ich aber, so wie auch andere, die Erfahrung gemacht, dass vermehrt kleinere Geschwister mit zum Abendmahl kommen. Auch an normalen Sonntagen kommen immer mal wieder Eltern mit ihren Kindern, um Brot und Traubensaft, die Symbole für den Leib und das Blut Jesu, zu essen und zu trinken.
Der Hintergrund für die frühere Praxis war, dass man vermeiden wollte, dass Kinder, die noch nicht wissen, was Abendmahl bedeutet, an dieser Feier teilnehmen. Das ist gut evangelisch. Auch in religiösen Dingen soll der Gläubige wissen, was er tut und informiert sein über die Bedeutung dessen, was geschieht.
Aber das ist nur ein Aspekt, denn vieles im religiösen Bereich muss ein Geheimnis sein und bleiben. Auch der Theologe wird selbst nach vielen Dienstjahren niemals ganz verstehen, was im Heiligen Mahl geschieht. Er wird dies als Erlebnis geschehen lassen und dieses Erlebnis mitteilen. Das Verstehen ist nur die eine Seite. Erleben wird möglich sein und muss möglich sein, ohne dass man alles Erlebte bis ins einzelne erklären kann.
So sind in unserer Gemeinde, wie auch in der ganzen Landeskirche, Kinder seit einigen Jahren zum Abendmahl zugelassen. Ich vertraue darauf, dass Eltern, die ihre Kinder zum Mahl mitbringen, mit diesen vorher darüber gesprochen haben.
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