„Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit!“
Veröffentlicht am Fr, 20.05.2016
Nach sieben Dienstjahren entlohnt ihn sein Herr mit Gold, ein Stück so groß wie sein Kopf.
Das habe ich verdient!
Endlich habe ich allen gezeigt, was mir zusteht.
Wer es mit mir zu tun bekommt, weiß jetzt was ich wert bin!
Das Märchen geht anders:
Hans hat von Anfang an nicht viel Freude an dem Gold. Bei nächster Gelegenheit tauscht er es ein gegen ein Pferd, das gegen eine Kuh, gegen ein Schwein, eine Gans und zuletzt gegen einen Schleifstein, der ihm in den Brunnen fällt.
„Da kniet der aller Güter ledige Hans nieder und dankte Gott mit Tränen in den Augen, dass er ihn von seiner Last befreit hat“.
Im wahrsten Sinne unbeschwert kehrt er heim zu seiner Mutter.
Das war sein Ziel.
Auf seinem Weg gewann er beim Eintauschen dessen, was er hatte, eine immer größere Freiheit.
Er war niemals das, was er geleistet hatte.
Er war Hans im Glück.
Das Gegenteil von Freiheit ist Angst. Angst essen Freiheit auf. Dieser Satz hat sich bei mir verfangen. Angst zu verlieren, was ich habe. Angst vor Terror, die Grundrechte einschränken lässt und den Ausnahmezustand zum Normalzustand macht. Angst vor Menschen, die mir fremd sind und mit denen wir in Zukunft das Leben hier teilen.
Ob Märchen oder Grundstein - Weite statt Enge, Freiheit statt Angst, Gott sei Dank!
Pfarrerin Elserose Haug
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