Pfingsten – der Geburtstag der Kirche
Veröffentlicht am Fr, 29.05.2020
Die Frage: „Verstehen wir uns?“ begleitet uns alle in unserem Alltag. Immer wieder machen wir auch die Erfahrung, unsere Mitmenschen nicht zu verstehen: bei einer Reise im Ausland kann es zu Verständigungsproblemen kommen, bei Fachgesprächen kann es sein, dass ich nichts verstehe oder wenn ich an anderen vorbeirede. Dann kann schnell ein Gefühl von Verwirrung aufkommen. An Pfingsten geschieht das Gegenteil!
Die Jünger, die gerade noch mutlos waren, überkommt eine große Kraft, wie ein Sturmwind. Bewegt vom Heiligen Geist sprechen sie von Jesus Christus, und das Wunder geschieht: Jeder kann sie in seiner eigenen Sprache verstehen. Viele lassen sich taufen: Die Kirche ist geboren.
Welche Sprache sprechen wir in unserem Leben? Ist es die Sprache der Angst oder die Sprache der Liebe? Der Pfingstgeist hält Jesus unter uns lebendig. Es ist ein Geist, der Menschen verbindet und nicht trennt, der befreit und nicht einengt. Dieser Geist öffnet die Augen für Unrecht und gibt uns den Mut, die Wahrheit zu erkennen. Ein Geist, der aus dem Tod ins Leben ruft.
Die Bräuche dieses Festes sind weniger bekannt, als bei den anderen großen Festen. Dennoch gibt es auch hier einige, regional unterschiedliche Bräuche. Wie zum Beispiel: mit viel frischem Grün geschmückte Kirchen oder rote Altardecken als Zeichen für den Heiligen Geist.
Im Mittelalter ließen die Menschen lebendige Tauben in der Kirche fliegen, als Zeichen für den Heiligen Geist, der an Pfingsten über die Jünger kam. In einigen Gemeinden wird die Pfingstlesung in verschiedenen Sprachen vorgelesen. Ich wüsche Ihnen ein frohes Pfingstfest und immer wieder die Kraft und das Interesse ihre Mitmenschen verstehen zu wollen.
Die wöchentlichen Andachten evangelischer bzw. ökumenischer Autorinnen und Autoren unter Angedacht (KWZ) werden zeitnah in diesem Archiv erfasst.
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