„Ihr seid das Salz der Erde“
Veröffentlicht am Fr, 27.10.2023
von Christina Kneifel
Viele aus dem Vorbereitungskreis kennen sich schon seit über 21 Jahren. So lange gibt es schon das Frauenfrühstück. Neben den regelmäßigen Vorbereitungstreffen, ist uns der persönliche Austausch sehr wichtig. Durch die gemeinsamen Gespräche, Ausflüge und auch Reisen (z.B nach Istanbul, Rom oder im kommenden Jahr nach Marrokko) lernen wir uns und unsere Traditionen und Religionen besser kennen und verstehen. Persönliche Beziehungen wachsen. Wir freuen uns gemeinsam über eine Hochzeit oder die Geburt eines Kindes. Wir teilen aber auch die Sorgen und die Trauer über den Verlust eines nahestehenden Menschen. Wir sind über die Zeit zu Weggefährtinnen geworden. Sich kennen, um einander wissen, im Gespräch bleiben, das sind gute Voraussetzungen, um Vorurteile abzubauen. Dadurch kann eine tolerante Gesellschaft wachsen und sich in Krisensituationen als solidarisch erweisen. Um Krisensituationen und Solidarität ging es auch am vergangenen Sonntag. Mit dem Motto: „Ihr seid das Salz der Erde“ (Mt. Evangelium) wurde in unserer St. Martinus- Kirche der Tag der Weltmission gefeiert. In diesem Jahr richtete sich der Blick auf Christen und Christinnen, die in Syrien und im Libanon unter schwierigen Bedingungen leben. Erzählt wurden Geschichten von verschiedenen Christ:Innen und ihrem Engagement, um Toleranz und Glaubensfreiheit zu ermöglichen. Im Blick waren aber auch Initiativen, wie z.B. „Dramen und Wunder“. Diese gründete sich nach der gewaltigen Explosion im Beiruter Hafen im August 2020. Mitglieder einer Beiruter Pfarrei schlossen sich zusammen, um betroffenen Menschen zu helfen und ihnen etwas Konkretes anzubieten. Pfarrer Richard Abi Saleh ist Gründer dieser Initiative. Nach der Explosion hielt er seine Gedanken in Gedichten fest. Seine Botschaft lautet: „Hoffnung aktiv leben.“ Ein schöner Gedanke gerade in dieser von Krieg und Krisen gezeichneten Zeit. Mit einem seiner Gedichte möchte ich gerne enden.
Verbinden
Verbindungen zu knüpfen ist eine sorgfältige Kunst,
die einen langen Atem erfordert.
Eine unendliche Ansammlung
von gegebenen und empfangenen Vertrauen.
Verbindungen,
die sehr schnell zu einer Art und Weise werden,
in der Welt zu sein.
Eine Art zu glauben,
dass wir füreinander existieren.
Einer durch den anderen.
Verbindungen,
die uns sorgfältig und sanft von innen
herauswachsen lassen und
uns in keiner Weise fesseln
Lasst uns die Bande des Lebens wagen.
(www.missio-hilft.de/wms - Mehr Gedichte und passende Illustrationen können in der St. Martinus –Kirche angesehen werden.)
Die wöchentlichen Andachten evangelischer bzw. ökumenischer Autorinnen und Autoren unter Angedacht (KWZ) werden zeitnah in diesem Archiv erfasst.
Im Gesamtarchiv finden Sie auch noch die wöchentlichen Andachten aus der Rubrik Zum Sonntag (LKZ).