Andacht- und Predigt Archiv
Wie geht es Dir?
Veröffentlicht am Fr, 12.05.2023
von Sabine Hering
So lautete vergangenes Wochenende die Frage während der Abendandacht. Die knapp 20 Mitarbeitenden der Evangelischen Jugendarbeit sahen 60 Motivkarten vor sich liegen und sollten eine Karte auswählen zu obengenannter Frage. Intensiv wurden die unterschiedlichen Bilder begutachtet. Die Frage scheint gar nicht so einfach und schnell zu beantworten zu sein, wenn man sich einmal intensiver Gedanken dazu macht. Mit den Motivkarten soll das Befinden zusätzlich noch bildlich ausgedrückt werden. Für manche ist es einfacher, mit einem Bild darüber zu sprechen, wie es ihnen momentan geht. Ich bin erstaunt, wie offen und ehrlich die jungen Menschen in der anschließenden Austauschrunde diese Frage beantworten – obwohl sie sich als Gruppe nur wenig kennen. Da ist die Sorge und Nervosität vor den anstehenden Abschlussprüfungen, die Begeisterung über schöne Erlebnisse und das Erwachen der Natur. Auch der stressige Alltag wird genannt sowie die Freude, sich mit der Teilnahme am Mitarbeiter-Wochenende eine Auszeit zu gönnen.
„Wie geht es Dir?“ – eine Frage, die wir im Alltag oft hören. „Gut, und selbst?“ ist die wohl häufigste Antwort darauf. Ein Stück weit ist unsere Antwort sicher von unserem Gegenüber abhängig: wie gut kenne ich den Fragenden? Meint er die Frage ernst oder stellt er sie nur aus Höflichkeit und Gewohnheit? Zum Großteil liegt es an mir: in wie weit sage ich ihm die Wahrheit und lasse ihn in mein Leben und meine Gefühlswelt eintauchen? Was möchte ich lieber für mich behalten? Vielleicht habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht und mein Vertrauen wurde missbraucht. Dann fällt es noch schwerer, sich zu öffnen. Manchmal fühlt es sich passend an, nur mit einem kurzen „gut“ zu antworten. Es gibt aber auch Momente, in denen es toll ist, sich zu öffnen und von seiner Freude zu berichten; oder heilsam und gut, von seinen Sorgen und Ängsten zu sprechen.
Einem können wir immer offen und ehrlich erzählen, wie es uns geht: Gott. Er hat Interesse daran, zu wissen, was uns freut, Angst macht, jubeln lässt oder besorgt. Er ist ein Gott, der uns sieht; so steht es auch in der Jahreslosung 2023 in 1. Mose 16,13. Manchmal fehlen uns die Worte. Da können Worte von Anderen helfen. In der Bibel können wir Gebete von Menschen lesen, die sich an Gott wenden. In 150 Psalmen bringen Menschen vor Gott, was sie bewegt. Sie klagen und rufen, sie flehen und bitten, sie jubeln und freuen sich. Gott fragt Dich: „Wie geht es Dir?“. Wie lautet Deine Antwort?
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