Andacht- und Predigt Archiv
Sich selbst nicht zu wichtig nehmen
Veröffentlicht am Fr, 30.08.2019
Lassen Sie mich Ihnen dazu eine kleine Geschichte erzählen: Einer, der gern und viel gelacht hat, übernahm eine neue, große Aufgabe. Aber er konnte dann nachts nicht mehr schlafen, weil er einen solchen Respekt davor bekommen hat. Als er dann schließlich doch eingeschlafen ist, träumte er von einem Engel; diesem erzählte er von seiner Lage. Der Engel gab ihm folgenden Rat: „Nimm dich doch einfach selbst nicht so wichtig.“ Daraufhin konnte er wieder problemlos schlafen.
Sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, kann also entlastend wirken. Davon berichtet auch der Wochenspruch: „Gott widerspricht den Hochmütigen; aber den Demütigen gibt er Gnade“ (1. Petrus 5, 5b). Der kommende Sonntag hat die alte Tugend Demut zum Thema. Was wir sind, sind wir nicht aus eigener Kraft, sondern aus Gottes Gnade.
Das bedeutet auch: Vor Gott müssen wir nicht auftrumpfen. „Mein Haus, mein Garten, mein Auto“ – all das ist vor Gott nicht wichtig. Auch wenn das ohnehin nicht so unser Stil ist, haben wir vielleicht andere Erfolge und Errungenschaften, die wir manchmal froh sind vor anderen Menschen vorweisen zu können. Doch der kommende Sonntag, der 11. Sonntag nach Trinitatis, sagt uns, es gibt nichts, womit ich mich vor Gott brüsten könnte. Weder mit Erfolg noch mit meinem Glauben.
Jesus suchte immer wieder gerade zu den Menschen Nähe, die vor Gott nichts vorzuweisen hatten: Zu den Außenseitern der damaligen Zeit, die sich aber ganz auf Jesus verlassen haben. So ließ Jesus sich beispielsweise von Zöllnern einladen.
Gerade diese, zur damaligen Zeit gesellschaftlichen Außenseiter konnten Jesu Zuneigung wertschätzen und mit Liebe auf sie antworten. Und auch vom Apostel Paulus erfahren wir: Wir können Gottes Liebe nicht verdienen, nur dankbar empfangen.
Die wöchentlichen Andachten
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