Andacht- und Predigt Archiv
Mein Kopf in ihren Händen
Veröffentlicht am Fr, 30.04.2021
von Stefanie Henger
Pfarrerin, Evang. Kirchengemeinde Kornwestheim - Pfarramt Heilig-Geist-Kirche
Ich höre weg und warte, dass meine Physiotherapeutin kommt. Kurz darauf ist es soweit. Kurzer Wortwechsel, dann spürt sie mit ihren Händen. Greift hierhin und dorthin. Ich entspanne. Ganz am Schluss hält sie meinen Kopf, macht nur ganz kleine Bewegungen. Ich spüre meine Verspannungen, versuche loszulassen. Ich will mich in ihre Hände begeben, damit es für meine Halswirbelsäule gut wird.
Damit es gut wird.
Und an diesem Punkt wird mir der Moment zum Gleichnis: Genauso ist es, wenn ich mich in die Hände Gottes begeben will: Das Loslassen fällt mir oft schwer. Was gestern war und was nachher sein wird, schwirrt mir durch den Kopf, lässt mich nicht los.
Wenn ich im Gebet vor Gott bin, will ich aber irgendwann mal nicht mehr an all das denken, was war und was sein wird. Ich will einfach da sein. In Gottes Gegenwart. Dazu muss ich meine Gedanken loslassen, wie meine Verspannungen. Das gelingt mal mehr, mal weniger. Ich übe das Da-Sein.
Dasein vor dir - Dasein bei mir - Dasein vor dir mit Leib und Seele…
In einem Gebet der Bibel steht (Psalm 31,5) : „In deine Hände befehle ich meinen Geist“. Und ich füge hinzu: In deine Hände befehle ich meinen Körper und meinen Verstand. Damit es gut wird.
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