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What would Maria do?
Veröffentlicht am Fr, 07.05.2021
von Manuela Paflitschek, Pastorale Mitarbeiterin Kath. Pfarramt St. Martinus
Wir feiern am Sonntag Muttertag, ein schöner Tag, den wir für unsere Mutter schön gestalten und zeigen, dass wir ihr für ihre ganze Liebe und ihr Verständnis danken. Die letzten Monate waren und sind für uns Mütter herausfordernd, das muss ich nicht extra betonen. Ob wir nun Lehrerin sein müssen, die Spielkameraden ersetzen, versuchen, die beste Freundin unserer Kinder zu sein und auch noch den Pausenclown geben. Wir mussten selten in so viele Rollen schlüpfen und duften dabei trotzdem unser Elternsein und unseren Auftrag nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn ich mal wieder den Tränen nahe bin, vielleicht vor Wut oder Erschöpfung, liegt es doch nahe, einmal innezuhalten und zu überlegen:“What would Maria do?“ Jesu Mutter hat doch bestimmt auf meine momentanen Fragen eine Antwort.
Maria hatte gewiss andere Probleme als wir heute, aber wir haben etwas gemeinsam. Wir sorgen uns um unsere Kinder. Leicht hatte sie es ja auch nicht, zumindest war ihr Start ins Muttersein recht steinig. Mit dem Sohn Gottes als Kind kam eine Mammutaufgabe auf sie zu.
Sie wusste, dass Jesu Schicksal bereits festgelegt war. Aber war das auch von Vorteil? Ich finde das nicht. Ich würde es nicht wissen wollen, wenn meinem Sohn ein solches Leiden drohen würde. Allein die Vorstellung, mit diesem Wissen leben zu müssen, nimmt mir den Atem.
Aber sie hat ihn seinen Weg gehen lassen. Vielleicht sollte ich das auch mal tun und nicht ständig versuchen, den Weg meiner Kinder zu bestimmen.
Es war sicher die schwerste Stunde ihres Lebens, als ihr Sohn als ein Verbrecher verurteilt wurde und hingerichtet wurde. Was tat sie da? Sie sah zu und hatte das Gottvertrauen, dass alles gut werden würde. Obwohl ich denke, sie war wahrscheinlich trotzdem innerlich zerrissen aus Sorge um ihr Kind.
Sie liebte ihn, egal was er tat und was auch passierte. Ich würde gerne ein bisschen so wie Maria sein und meinen eigenen Kindern so vertrauen wie sie Jesus. Maria ist für mich – einfach eine gute Mutter. What would Maria do? Ja, das sollte ich mich öfter fragen.
Kommen wir doch nochmal kurz zum Muttertag zurück. Ob es wohl Zufall ist, dass dieser Ehrentag der Mutter in den Marienmonat Mai fällt? Ich glaube nicht!
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