Tag der Menschenrechte
Veröffentlicht am Fr, 10.12.2021
von Horst Rüb
Pfarrer, Evang. Kirchengemeinde Kornwestheim - Pfarramt Martinskirche
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In vielen Ländern der Erde werden deshalb immer noch grundlegende Menschenrechte wie körperliche Unversehrtheit, Recht auf Bildung, Meinungsfreiheit oder Religionsfrei-heit ungestraft missachtet. In den letzten Jahren scheint sich die Lage eher zu ver-schlechtern als zu verbessern.
Neu ist auch, dass sich Menschen hier in Deutschland im Zuge der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie, ihrer Grundrechte beraubt füh-len. Sie nehmen für sich an Anspruch, „quer“ zu denken und lehnen grundsätzlich alle Einschränkungen ab, die verhindern sollen, dass sich immer noch mehr Men-schen mit dem Virus infizieren und berufen sich dabei auf die Menschenrechte.
Unser Grundgesetz lässt allerdings mit gutem Grund die verfügten Einschränkun-gen unserer Freiheitsrechte in einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite zu. Nicht um die Demokratie abzuschaffen, sondern um Menschenleben zu retten.
Denn das ist der wesentliche Unterschied. Natürlich sind die Eingriffe massiv: Ar-beitsverbote, Aufenthaltsverbote, Reise- und Versammlungsverbote und anderes. Auch die Einschränkungen, Gottesdienste zu feiern, gehören dazu. Doch eben nicht, um Freiheiten generell abzuschaffen, sondern um Gesundheit und Leben zu bewahren.
Wir Christen leiten die Menschenrechte daraus ab, dass wir überzeugt sind, dass alle Menschen auf dieser Erde Gottes Geschöpfe sind. Das gibt ausnahmslos allen Menschen eine Würde und einen Wert, aus denen sich zwingend die grundlegen-den Menschenrechte ableiten. In der jetzigen Situation bedeutet das aber auch: meine Freiheit endet spätestens dort, wo das Ausleben meiner Freiheit zur Gefahr für meine Nächsten wird.
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