Gedanken zum Schulanfang
Veröffentlicht am Fr, 10.09.2021
von Manuela Paflitschek, Pastorale Mitarbeiterin Kath. Pfarramt St. Martinus
Aber wie normal wird das neue Schuljahr? Maskenpflicht die ersten beiden Wochen und die Testpflicht bleiben wohl bestehen, zumindest habe ich nichts Anderes gehört. Ich befürchte, das gefällt nicht allen.
Aber haben wir wirklich einen guten Grund, uns zu beschweren? Wir können uns glücklich schätzen, dass der Weg zu guter Bildung für uns so einfach ist. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion und auch vom Alter können wir eigentlich alles erlernen, was wir wollen. Aber erkennen wir gerade deswegen überhaupt noch den Wert der Bildung, weil sie so selbstverständlich geworden ist?
Schauen wir über unsere Grenzen hinaus in Länder, in denen es ganz andere Probleme gibt.
Als Mutter von zwei Mädchen kommt mir als erstes Afghanistan in den Sinn, weil es so aktuell ist. Wie schrecklich muss es sein, nicht zu wissen, ob die Kinder überhaupt zur Schule dürfen oder ob sie beim Schulbesuch Gefahr laufen, einem Anschlag zum Opfer zu fallen. Aber es sind nicht nur die Kriegsgebiete, sondern ich denke auch an die Länder, in denen Kinder nicht zur Schule gehen können, weil sie bereits arbeiten müssen, damit die Familie überleben kann.
Wenn wir mal weit zurück in die Vergangenheit blicken: Auch zu den Zeiten des Paulus war es mit der Bildung sicher nicht so einfach wie heutzutage. Aber zum Glück war es Paulus vergönnt, unterrichtet zu werden. Wie hätte er sonst seine Missionarstätigkeit in der Welt ausüben können? Er konnte mit verschiedensten Kulturen und Menschen kommunizieren. Wäre das ohne seine Sprachkenntnisse und ohne, dass er Lesen und Schreiben konnte überhaupt möglich gewesen?
Aber zurück zur Gegenwart:
Die meisten Familien freuen sich auf die Schule. Aufs Lernen und dass alle wieder soziale Kontakte genießen dürfen. Nach der langen Zeit des Lockdown und der ganzen Unsicherheit deswegen, vertraue ich jetzt mal darauf, dass die Schulen offenbleiben werden und wir uns auf dem richtigen Weg befinden.
Die Pandemie lehrt uns noch etwas: Schule macht Spaß, mit Lehrer und Klassenkameraden, ohne Bildschirme und digitale Medien, so ganz „in echt“.
Und uns Eltern hat sie gezeigt: Unterrichten ist gar nicht so einfach, wie man es sich vorher gedacht hat, egal wie gut die eigene Bildung ist.
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