Ende gut alles gut?!
Veröffentlicht am Fr, 09.04.2021
von Thomas Schmückle
Ich will hier nicht gegen Ausgangssperren sprechen die als notwendiges Mittel eingesetzt werden, um die Corona Pandemie zu bekämpfen. Die Ausgangssperre, von der ich schreibe, findet vielmehr in unseren köpfen statt. Es sind Argumente, die den Blick ganz auf die dunkle Seite des Lebens lenken. Argumente, die wie gebannt auf das starren, was Leben eingrenzt, klein hält, was Gemeinschaft zerstört, all das Negative, das unser Leben bedroht und in Zweifel zieht. Es sind Argumente, die sich dem Tod ergeben und der Kraft des Lebens kaum mehr vertrauen. Es sind Sätze, die meinen, wir müssten ohne die Erfahrung von Ostern, ohne die Auferstehung Jesu von den Toten leben. Doch mit der Auferstehung Jesu von den Toten sind alle Versuche gescheitert, die Liebe die Jesus gelebt hatte mundtot zu machen. Der Plan ist nicht aufgegangen, die Macht allein denen zu überlassen, die über andere herrschen wollen. Mit der Auferstehung Jesu hat das Leben gesiegt, das sich an andere verschenkt, das uns miteinander hoffen lässt, weil die Liebe unsere Gemeinschaft zum Guten wendet. Die Liebe die Jesus gelebt hat und die nicht im Tod geblieben ist, sie kann nicht eingesperrt werden und sie hält sich Gott sei Dank auch an keine Ausgangssperre. Sie macht sich auf den Weg seit der Auferstehung Jesu bis heute zu den Armen, zu den Gescheiterten, zu den Verzweifelten und Hoffnungslosen. Sie bricht sich Bahn auch in unserem Leben, wenn wir ihr Raum in unseren Herzen und Gedanken geben. Ende gut alles gut? Das scheint vielen oft fraglich. Und manchmal sieht es fast so aus, als ob dieser Satz zu kurz greifen würde. Doch seit Ostern dürfen wir tatsächlich von einem Ende herdenken, das für alle gut ausgehen wird, weil Jesus den Anfang gemacht hat, weil er den Tod besiegt hat. Das lässt uns hoffen, auch in pandemischen Zeiten, das lässt uns aufatmen, weil Gott durch die Auferstehung Jesu bestätigt hat, dass die Liebe den Tod besiegt. Von diesem Ausgang her dürfen wir ein gutes Ende erhoffen, für uns, für jeden Einzelnen und für die ganze Welt.
Thomas Schmückle
Pastor, Evangelisch-methodistische Kirche, Ludwigsburg
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