Halbzeit
Veröffentlicht am Fr, 28.06.2024
Das Trainer-Team hat die Möglichkeit, die Mannschaft zu motivieren, die Taktik zu verbessern oder aber auch, sich neu auszurichten, wenn die Spielweise bis dahin nicht zum gewünschten Erfolg führte.
Einer, dessen Aufgabe auch darin bestand, Menschen auf eine Neuausrichtung hinzuweisen, war Johannes der Täufer. Vor wenigen Tagen, am 24. Juni, war Johannistag. Mit dem Johannistag wendet sich das Kirchenjahr, die Tage werden wieder kürzer bis Weihnachten. Mancherorts wird das Johannisfest mit verschiedenen Traditionen wie etwa einem Johannisfeuer gefeiert. Mit dem Feuer soll das Sonnenlicht symbolisiert werden, das für das Reifen der herangewachsenen Früchte wichtig ist. Sodann weist es aber auch schon als Vorgeschmack auf das Licht, das in die Dunkelheit kam: Jesus Christus. Deswegen wird der Johannistag genau sechs Monate vor dem Heiligen Abend auch „Sommerweihnacht“ genannt.
Daran, dass wir heute nicht im Sommer, sondern im Winter Weihnachten feiern, wird ersichtlich, worauf es Johannes dem Täufer ankam: Er hat die Menschen durch seine Predigten zur Umkehr aufgerufen. Seine Taufe war ein Zeichen dafür. Dabei verkündigte er nicht sich selbst, sondern verwies wie ein Bote auf Jesus, von dem er sagte: „Nach mir kommt der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich mich vor ihm bücke und die Riemen seiner Schuhe löse. Ich habe euch mit Wasser getauft; aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“ (Mk 1,17f.)
Johannes fordert die Menschen auf, dem Leben, da, wo es in eine falsche Richtung läuft, eine Wende zu geben, eine andere Richtung, eine andere Perspektive, sodass der Blick auf den gerichtet wird, auf den es wirklich ankommt. Wo es gelingt, auf Wendepunkte aufmerksam zu werden und auf Wendungen des Lebens immer wieder zu reagieren, innezuhalten, sich neu zu besinnen und auszurichten, kann dies nicht nur spielverändernd, sondern sogar lebensverändernd sein.
Vikarin Désirée Rupp
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