In Anderen Gottes Ebenbild entdecken
Veröffentlicht am Fr, 19.07.2024
von Monika Sailer
Ein besonderer Höhepunkt ist es dann, wenn wir mit„Einheimischen“ sogar direkt in Kontakt und ins Gespräch kommen.Viele junge Menschen, zieht es nach dem Schulabschluss für längere Zeit ins Ausland, um andere Kulturen kennen zu lernen und zu sehen, wie es in unserer Welt aussieht. Und das ist gut so!
Dies alles ist uns in Europa und weit darüber hinaus fast überall möglich. In unserer Lebenswelt gibt es kaum noch Grenzen. Wir können sogar andere Kontinente bereisen und wenn wir es wünschen, die Menschen dort kennen lernen.
Doch wie steht es im Gegensatz dazu, wenn wir Menschen aus anderen Völkern und Nationen in unserem Heimatland begegnen? Zurückhaltung, Abgrenzung, ja Misstrauen begleiten uns, wenn wir auf diese Menschen in unserem Alltag treffen. Die wenigsten von uns pflegen engere Kontakte zu ausländischen Mitbürgern.
Stattdessen unterrichten uns die Medien immer wieder über schlimme Vorfälle, die Flüchtlinge, die hier in unserem Land Schutz suchen, verübt haben. Und ja, das gibt es auch. Die Folge: Unser Misstrauen wird verstärkt und wir trauen unserem eigenen Urteil nicht mehr, ziehen uns zurück. Wir sehen nicht mehr ihr menschliches Angesicht, entdecken in ihnen nicht mehr die Gottebenbildlichkeit, die nach der Schöpfungsgeschichte allen Menschen zugeschrieben wird.
Andererseits nehmen wir die Bereicherung, die wir im täglichen Leben durch diese Menschen erfahren selbstverständlich in Anspruch. Wir profitieren von den Dienstleistungen, die sie für uns leisten und freuen uns an leckeren, fremdländischen Gerichten, die sie für uns kochen. Viele Pflegeheime, Krankenhäuser oder Restaurants bei uns würden ohne diese Menschen nicht mehr funktionieren.
Wie schön wäre es, wir könnten uns an diesen Fremden bei uns zuhause genauso freuen wie an den „Fremden“ im Urlaub, ihnen offen, interessiert und ohne Vorurteile begegnen. Wie schön wäre es, wenn wir immer wieder neu versuchen, neugierig zu bleiben, ein Lächeln zu wagen, in die Gesichter schauen, ein Wort zu wechseln. Wir könnten auch in diesen Menschen das Antlitz Gottes erkennen, in ihnen Gottes Ebenbild entdecken.
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