Veröffentlicht am Fr, 23.08.2024
von Karlheinz Hering, Pfarrer für Seelsorge im Alter in den Kirchenbezirken Ludwigsburg und Marbach
Im Urlaub versuchen wir, aus unserem alltäglichen Trott herauszutreten, aus dem Laufrad, von dem wir manchmal nicht recht wissen, ob wir es noch selbst antreiben oder ob wir längst Getriebene sind. Im Urlaub setzen wir auf „Entschleunigung“. Endlich verschnaufen. Nach innen horchen. Manchmal sortieren sich die Dinge dann neu, wie von selbst. Vermeintlich Wichtiges wird unwichtig. Ganz andere Fragen treten in den Vordergrund: Was hält uns im Innersten zusammen? Was bewegt uns? Was bleibt? Wir nehmen uns Zeit, Zeit über Gott und die Welt nachzudenken; ja, über Gott und die Welt. Nicht umsonst haben Urlaubsseelsorger in den Ferien Hochbetrieb, besuchen Urlauber Kirchen und Gottesdienste, und seien es Freiluftveranstaltungen auf dem Campingplatz.
Urlaub inszenieren wir als Gegenwelt zum Alltagstrott. Und leiden dann immer ein wenig, wenn er zu Ende ist. Sehr gerne würden wir ein Stück Urlaub mit in unserem Alltag nehmen. Aber wie? Entschleunigen, nach innen horchen, Fragen zulassen, über Gott und die Welt nachdenken, den Sonntag als Unterbrechung wahrnehmen, die uns bewusst aus dem Alltagstrott herausnehmen,
uns freie Zeit schenken will. Wie im Urlaub, einfach göttlich.
Wenn es ihn nicht schon gäbe, wir müssten den Sonntag erfinden.
Die wöchentlichen Andachten evangelischer bzw. ökumenischer Autorinnen und Autoren unter Angedacht (KWZ) werden zeitnah in diesem Archiv erfasst.
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